Studie Nur jeder vierte Chef in der Privatwirtschaft weiblich

Nürnberg (dpa) - Frauen sind in den Chefetagen deutscher Betriebe nach wie vor unterrepräsentiert.

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Im Jahr 2016 waren 26 Prozent der Führungskräfte auf der höchsten Leitungsebene in der Privatwirtschaft weiblich. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Der Anteil der Frauen auf der zweiten Führungsebene stieg zwar seit 2004 um sieben Prozentpunkte auf 40 Prozent. In diesem Zeitraum tat sich in den obersten Chefetagen jedoch wenig - der Anteil der Frauen nahm dort um zwei Punkte zu.

Kleine Betriebe werden nach IAB-Angaben häufiger von Frauen geführt als große: In Großbetrieben mit mindestens 500 Beschäftigten lag deren Anteil in der ersten Führungsebene bei 13 Prozent, in Firmen mit zehn bis 49 Beschäftigten waren es 24 Prozent und in Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern 28 Prozent.

In Ostdeutschland ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft höher als in Westdeutschland. Auf der ersten und zweiten Ebene lag er im Osten bei 30 beziehungsweise 47 Prozent, im Westen bei 25 beziehungsweise 39 Prozent. Zum Vergleich: Der Beschäftigenanteil von Frauen beträgt in Ostdeutschland 48 Prozent, in Westdeutschland 43 Prozent - und insgesamt 44 Prozent.

Chefinnen sind am häufigsten in Dienleistungsbranchen zu finden, etwa im Gesundheitssektor, Erziehung und Bildung. Gemessen am Beschäftigtenanteil seien weibliche Vorgesetzte im öffentlichen Sektor noch stärker unterrepräsentiert als in der Privatwirtschaft.

Für die Studie befragten die Nürnberger Forscher rund 16 000 Betriebe in Deutschland.