OECD kritisiert Subventionen für Kohle und Öl

Paris (dpa) - International werden deutlich mehr staatliche Subventionen in fossile Energieträger gesteckt als im Kampf gegen den Klimawandel notwendig wären.

Foto: dpa

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD).

„Wenn wir die Subventionen stoppen, werden wir die Ressourcen haben, die wir brauchen“, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurriá am Montag in Paris. „Die internationale Gemeinschaft ruft dazu auf, bis 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar (89 Milliarden Euro) zu mobilisieren.“ Mit dieser Summe wollen Industriestaaten die Entwicklungsländer von 2020 an bei Maßnahmen zum Klimaschutz helfen.

Die Subventionierung fossiler Energieträger sei eine „überholte Politik“, so Gurriá, „wir müssen den Kurs ändern“. Reformen bei der Subventionierung fossiler Energieträger seien der erste Schritt.

Von 2010 bis 2014 wurden laut OECD Kohle, Erdgas und Erdöl jährlich mit zwischen 142 bis 178 Milliarden Euro in 34 OECD-Staaten und sechs Schwellenländern subventioniert. Die Organisation sprach von einem Rückgang, ohne genaue Vergleichszahlen zu markieren.

Als Gründe für abnehmende Subventionen nennt die Studie vor allem den niedrigen Ölpreis und Reformbemühungen vieler Staaten für eine ökologisch und wirtschaftlich nachhaltigere Politik.

Ein Großteil des Rückgangs geht laut OECD auf Reformen Mexikos zurück: Dort wurde der Verbrauch fossiler Brennstoffe 2012 noch mit 16,4 Milliarden Euro subventioniert, im Vergleich dazu waren es 2014 nur noch 2,2 Milliarden Euro. Bei den Schwellenländern sei der Abwärtstrend seit 2012 hauptsächlich auf Indiens Bemühungen zurückzuführen, die Subventionierung auf den Verbrauch von Diesel-Kraftstoff zu reduzieren.

In Deutschland wurden 1998 noch rund 4,8 Milliarden aufgewendet, um die Steinkohleförderung in Nordrhein-Westphalen zu subventionieren, 2014 waren es noch 1,5 Milliarden Euro. Bis 2018 will Deutschland die Subventionierung des Steinkohlebergbaus vollständig einstellen.

Rohöl und Erdölprodukte werden laut der Studie am stärksten subventioniert, auf sie entfielen insgesamt 82 Prozent der Summe. Kohle werde mit acht, Erdgas mit zehn Prozent gefördert.