OECD warnt vor anhaltend hohen Arbeitslosenzahlen
Paris (dpa) - Die Arbeitslosigkeit in den Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist ungebrochen hoch.
In ihrer heute in Paris präsentierten jüngsten Studie weist die OECD für Oktober sogar einen leichten Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat auf 8,6 Prozent aus. Die Arbeitslosigkeit liege damit seit Juni stabil bei 8,5 - 8,6 Prozent. National gebe es aber starke Unterschiede. In der EU betrage der Wert 9,6 Prozent. Insgesamt waren in den drei Dutzend OECD-Staaten im Oktober 45,7 Millionen Menschen ohne Arbeit - 0,8 Millionen weniger als vor einem Jahr.
Der stellvertretende OECD-Generalsekretär Aart de Geus erklärte der „Zeit Online“, Deutschland könne in zehn Jahren Vollbeschäftigung erreichen. „Ich halte Vollbeschäftigung, also eine Arbeitslosenquote von drei bis vier Prozent, in den kommenden zehn Jahren für erreichbar - zumindest in der Mehrzahl der Bundesländer.“ Das bedeute aber, dass dann der Mangel an Arbeitskräften akut werde. Es fehlten zudem Beitragszahler für die Sozialkassen, aus der die wachsende Zahl der Rentner finanziert werden müsse. Eine Herausforderung werde der Kampf gegen die zunehmende Zweitteilung des Arbeitsmarktes in unbefristete und prekäre Beschäftigungsformen.
Die OECD warnte am Mittwoch in einer weiteren Studie zugleich vor sinkenden Steueraufkommen. Sie seien 2009 in den meisten OECD-Ländern wegen der schwächelnden Konjunktur auf den tiefsten Stand seit Beginn der 1990er Jahre gefallen. Dänemark hat nach dieser Studie vor Schweden die höchste Steuerlast, Mexiko dagegen vor Chile, den USA und der Türkei die geringste.