Öl-Riese BP muss Gewinneinbruch hinnehmen
London (dpa) - Sechs Jahre nach der Katastrophe im Golf von Mexiko kämpft der Ölkonzern BP noch immer mit den Belastungen aus der „Deepwater-Horizon“-Katastrophe.
Im zweiten Quartal brockten unter anderem die Folgekosten der Havarie dem Konzern einen Verlust von 2,2 Milliarden US-Dollar ein, wie BP mitteilt. Doch auch ohne die Belastung aus der Umweltkatastrophe hat der Konzern einen Gewinneinbruch zu verzeichnen. Dem Öl-Multi macht weiterhin der niedrige Ölpreis zu schaffen.
Der um die Folgekosten für das Unglück bereinigte Gewinn brach im zweiten Quartal um 45 Prozent auf 720 Millionen US-Dollar ein. Im Vorjahr hatte BP noch 1,3 Milliarden Dollar verdient.
Erst vor Kurzem hatte BP mitgeteilt, dass das Unglück den Konzern insgesamt 62 Milliarden Dollar kostet. Allein im zweiten Quartal 2016 waren das 5,2 Milliarden US-Dollar.
Bei dem Unfall im Jahr 2010 waren elf Menschen ums Leben gekommen und das Meer großflächig mit Öl verseucht worden. Über Monate hatte das Leck am Bohrloch nicht geschlossen werden können - 3,19 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl liefen nach Berechnung eines US-Gerichtes ins Meer. Mehr als 2000 Kilometer Küste wurden verschmutzt. BP wurde zu hohen Strafen verurteilt und muss aufwendige Renaturierungsprojekte bezahlen.
Trotz des Gewinneinbruchs zeigte sich BP-Chef Bob Dudley zuversichtlich: „Wir führen signifikante Verbesserungen in unser Geschäft ein, die unabhängig vom Ölpreis sind. Wir sind auf einem guten Weg unser Geschäft wettbewerbsfähig zu machen“, erklärte Dudley in einer Mitteilung.