Ölmultis bekommen weniger raus
San Ramon/Houston (dpa) - Gesunkene Preise, schlechtes Wetter und eine weniger lukrative Produktion von Benzin und Diesel haben den Ölmultis zu Jahresbeginn zugesetzt.
Die Gewinne der großen US-amerikanischen und britischen Konzerne sanken im ersten Quartal durch die Bank. Allerdings verdienten die Unternehmen immer noch Milliarden.
„Die Preise für Rohöl haben unter gesamtwirtschaftlichen Faktoren gelitten, während unsere aktuelle Produktion durch ungeplante wetterbedingte Ausfälle in Mitleidenschaft gezogen wurde, vor allem in Kasachstan“, erklärte Chevron-Chef John Watson am Freitag am Sitz im kalifornischen San Ramon. Chevron musste für das erste Quartal einen Gewinnrückgang um 27 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar (3,2 Mrd Euro) hinnehmen.
Am Tag zuvor hatte bereits Branchenprimus ExxonMobil einen geringeren Gewinn vermeldet, wenngleich der Rückgang sich hier mit 4 Prozent auf unterm Strich 9,1 Milliarden Dollar in Grenzen hielt. Problem war hier ein schlechter laufendes Raffinerie- und Chemiegeschäft. Das wurde jedoch teils ausgeglichen durch bessere Geschäfte mit Gas sowie Erlöse aus dem Verkauf von Firmenteilen. Zu ExxonMobil gehören in Deutschland die Esso-Tankstellen.
Auch die britischen Rivalen BP und Shell hatten über gesunkene Gewinne geklagt. Im Raffineriegeschäft machen der starke Konkurrenzkampf und Überkapazitäten den Unternehmen zu schaffen.
Dagegen verdiente der US-Rivale ConocoPhillips mit 2,1 Milliarden Dollar genauso viel wie im Vorjahreszeitraum. „Wir hatten einen guten Start ins Jahr“, erklärte Firmenchef Ryan Lance am Donnerstag in Houston. Der Konzern hatte seine Raffinerien und Tankstellen in ein eigenständiges Unternehmen namens Phillips 66 ausgelagert und dieses an die Börse gebracht. Zu Phillips 66 gehören in Deutschland die Jet-Tankstellen.