Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Die EU-Kommission hatte im Mai mehrere Ölfirmen durchsuchen lassen, darunter BP und Shell. Es besteht der Verdacht, dass sich die Firmen abgesprochen haben bei ihren Angaben gegenüber sogenannten Preisagenturen. Diese Agenturen ermitteln auf Basis der Angaben einen Referenzpreis, der dann als Grundlage für milliardenschwere Abschlüsse im Handel mit Ölprodukten und Derivaten gilt.
Die Kartellwächter der EU fürchten, dass am Ende der Verbraucher geschädigt wurde. Selbst kleine Abweichungen könnten eine „riesige Wirkung“ haben, hieß es von Seiten der europäischen Ermittler. Der Fall erinnert damit an die Manipulation des Referenzzinssatzes Libor durch Banken, auf dessen Basis etwa Hypothekenzinsen berechnet werden. Auch hier laufen die Untersuchungen beiderseits des Atlantiks.