Oetker-Konzernchef legt Bilanz vor
Bielefeld (dpa) - Wer wird das neue Gesicht des Familienkonzerns Oetker? Konzernchef Richard Oetker legt heute voraussichtlich zum letzten Mal die Bilanz vor. Die Amtszeit des inzwischen 65-Jährigen neigt sich nach sechs Jahren dem Ende.
Dennoch gilt es als unwahrscheinlich, dass er neben den Geschäftszahlen auch noch einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin präsentieren wird.
Die Machtverhältnisse in der weitverzweigten Oetker-Familie gelten seit längerem als kompliziert. Der Beirat steht vor der Aufgabe, bis zum Jahresende eine Entscheidung zu der Spitzenposition zu treffen. Spekuliert wurde schon, dass erstmals auch ein familienfremder Manager an die Spitze rücke könnte. 2014 erzielte der Konzern mit rund 28 000 Mitarbeitern einen Umsatz von knapp 11 Milliarden Euro.
Richard Oetker treibt die Internationalisierung der Bielefelder Unternehmensgruppe voran. Nach Übernahmen in Mexiko, Australien und Rumänien erzielt der Konzern in seinem Stammgeschäft Lebensmittel bereits 70 Prozent des Umsatzes außerhalb von Deutschland. Und die Sektkellerei-Tochter Henkell lotetet nach eigenen Angaben von April eine Kooperation mit dem spanische Weinerzeuger Freixenet aus.
Einige Töchter haben bereits Zahlen für 2015 genannt. Nach der Übernahme in Chile gehört die Hamburg-Süd-Gruppe zu den zehn größten Containerreedereien der Welt. Der Umsatz stieg um 17 Prozent auf gut 6 Milliarden Euro. Im Lebensmittelgeschäft hat Oetker den Umsatz um gut 10 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesteigert. Zur Oetker-Gruppe gehört auch der deutsche Biermarktführer, die Radeberger Gruppe.