Online-Banking: Neue Form des Betrugs auch in NRW
Das mTan-Verfahren per SMS aufs Handy galt bislang als sicher. Doch nun gibt es erste Betrugsfälle.
Düsseldorf. Mit einer neuen Masche ist es Betrügern gelungen, Konten mit Hilfe des mTan-Verfahrens zu plündern. Dabei galt diese Form des Online-Bankings bislang als sicher.
Beim mTan-Verfahren führt der Kunde Bankgeschäfte auf seinem heimischen Rechner aus. Den dafür nötigen Sicherheitscode (Tan) bekommt er als SMS aufs Handy geschickt. Der Trick: Die Täter spionieren zunächst die Rechner ihrer Opfer aus, ermitteln Bankdaten und auch den Handyanbieter des Opfers. Dort bestellten sie sich dann eine Ersatzkarte fürs Handy (Sim), um Tans für das Konto des Opfers anfordern und das Konto abräumen zu können.
Das Landeskriminalamt Nordrhein Westfalen (LKA) hat seit Mitte des Jahres eine handvoll Fälle der neuen Masche registriert. Die Deutsche Telekom teilt auf Nachfrage unserer Zeitung mit, dass sie unter ihren Kunden fünf Fälle von mTan-Betrug verzeichnet hat. Der Konzern hat nun die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Unter anderem werden Zweitkarten fürs Handy nur noch an die bekannte Kundenadresse verschickt. Zuvor hatte die „Süddeutscher Zeitung“ von sieben Fällen in Bayern und Hessen berichtet, bei denen den Opfern zum Teil Summen in Höhe von mehreren zehntausend Euro gestohlen wurden.
Dennoch sagt LKA-Sprecher Frank Scheulen: „Das mTan-Verfahren ist sicher. Aber man muss seinen Computer schützen.“ Er rät dazu, den PC umfassend mit Antiviren-Software auszustatten, sich niemals sorglos im Internet zu bewegen und immer zügig seine Kontoauszüge zu kontrollieren.
Eine Alternative zum mTan-Verfahren sind Tan-generatoren, kleine Geräte für Zuhause, die die Codes selbst erzeugen. Als sicherstes Verfahren gilt die HBCI-Methode, bei der man eine spezielle Chipkarte und ein Lesegerät benötigt. Dadurch kann man verschlüsselt mit seiner Bank kommunizieren, ohne dass die Daten durch den eigenen Rechner laufen. Allerdings kostet dies manchmal Geld und wird nicht überall angeboten.