„Schwieriger Kunde“ Deutscher Industriepräsident: USA sind von Europa abhängig

Berlin · Die EU darf und sollte im Handelskonflikt mit den USA selbstbewusst auftreten, findet der BDI-Chef. Denn die europäischen Länder haben einiges zu bieten, was die USA nicht einfach ersetzen können.

Selbstbewusste Ansage Richtung USA: Der BDI-Präsident Peter Leibinger (Archivbild)

Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die USA sind aus Sicht des deutschen Industriepräsidenten Peter Leibinger in manchen Wirtschaftsbereichen auf Europa angewiesen. Als Beispiel nannte er den Maschinenbau: „Rund 70 Prozent der Präzisionsteile, die in Amerika produziert werden, werden auf deutschen oder europäischen Maschinen hergestellt“, sagte der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) der Funke-Mediengruppe. „Es gibt im Grunde keine amerikanischen Werkzeugmaschinenhersteller mehr“, fügte er hinzu.

Angebote machen und notfalls Gegenzölle verhängen

Leibinger bezeichnete die USA als „schwierigen Kunden“, mit dem Europa in den Dialog treten und dem es Angebote machen sollte. Zugleich müsse die EU ihre „Instrumente“ kennen und notfalls anwenden. „Amerika ist in vielen Dingen von Europa abhängig und wird es auch bleiben“, sagte der BDI-Präsident.

Die Prozess-Sensorik führte der BDI-Präsident als weiteren Bereich auf, bei dem die USA von Europa abhängig seien: „die man für jede Raffinerie, jedes Pharmawerk braucht - das macht eine Handvoll Firmen aus Deutschland“. Gegenzölle sollten nur als letztes Mittel in Betracht kommen, es müsse verhandelt werden.

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(dpa)