Piëch ist draußen

Vor zwei Jahren nahm das Drama seinen Anfang. „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn“, sagte Ferdinand Piëch damals dem „Spiegel“. Das Ende von VW-Chef Martin Winterkorn schien besiegelt. Denn bislang hatte Piëch sich immer durchgesetzt, wenn es galt, Widersacher vor die Tür zu setzen.

Rolf Eckers.

Foto: Nele Eckers

Doch diesmal lief es anders.

Im Machtkampf mit seinem Ziehsohn Winterkorn hatte sich der Patriarch verspekuliert. Winterkorn blieb VW-Chef, Piëch musste den Vorsitz im Aufsichtsrat abgeben. Dann kam der Abgas-Skandal. Jetzt musste Winterkorn tatsächlich gehen. Piëchs Position wurde dadurch aber nicht gestärkt. Im Gegenteil: Das VW-System aus Betrügen und Vertuschen trug zu sehr Piëchs Handschrift.

Mit der Behauptung, er habe die Führung von VW bereits im März 2015 (also ein halbes Jahr vor dem Bekanntwerden) auf Abgas-Manipulationen hingewiesen, holte Piëch zum Gegenschlag aus. Vergeblich. Beweise für seine Behauptung konnte er nicht liefern. Im Kreis der Eigentümerfamilien Porsche/Piëch ist der 79-Jährige isoliert. Dass er seine Anteile verkauft, ist nur konsequent.