Pilotenstreiks bei Lufthansa nicht in den nächsten Tagen
Frankfurt/Main (dpa) - Die Pilotengewerkschaft Cockpit will ihre angedrohten Streiks bei der Lufthansa nicht in den nächsten Tagen durchziehen.
Neben den noch ausstehenden Beratungen der Tarifkommission müssten auch die Mitglieder auf den neuesten Stand gebracht werden, sagte Cockpit-Sprecher Markus Wahl der Deutschen Presse-Agentur. Das werde einige Zeit dauern.
Genauere Angaben zum möglichen Zeitpunkt einer erneuten Streikrunde machte er nicht. Seit April 2014 haben die Piloten bislang zwölfmal gestreikt und der Lufthansa mehr als 300 Millionen Euro Schaden zugefügt.
Die Gewerkschaft hatte am Montag die Vorgespräche mit dem Unternehmen zur Gesamtschlichtung für gescheitert erklärt und ihre Streikpause beendet. Lufthansa habe darauf bestanden, wichtige Arbeitsplatzthemen aus der Schlichtung auszuklammern, hieß es zur Begründung.
Es sei von vornherein klar gewesen, dass nur über offene Tarifverträge geschlichtet werden sollte, wiederholte hingegen ein Lufthansa-Sprecher. Dies habe man der Vereinigung Cockpit auch schriftlich beim Angebot der Gesamtschlichtung mitgeteilt. Die von der VC kritisierte Entscheidung zur Gründung der Billig-Plattform Eurowings liege allein in der Verantwortung des Unternehmens.
Im parallelen Tarifstreit mit der Kabinengewerkschaft Ufo werden hingegen neue Gespräche vorbereitet, wie beide Seiten bestätigten. Noch im Juli will die Gewerkschaft entscheiden, ob sie auf dem Verhandlungsweg weitermacht. Die erneuten Gespräche zu den Betriebs- und Übergangsrenten von rund 19 000 Flugbegleitern waren erst unter einer massiven Streikdrohung der Ufo zustande gekommen.
Auch beim britischen Billig-Konkurrenten Easyjet rückt ein Arbeitskampf näher. Von Dienstag kommender Woche an sollen rund 2000 Flugbegleiter entscheiden, ob sie für höhere Löhne die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft Unite hofft aber noch auf eine Einigung mit dem Unternehmen.