Plädoyers im Sal. Oppenheim-Prozess

Köln (dpa) - Im Strafprozess gegen die ehemalige Führung der Bank Sal. Oppenheim hat die Staatsanwaltschaft mit ihrem Plädoyer begonnen. Oberstaatsanwalt Torsten Elschenbroich sagte, die Banker hätten in den letzten Jahren vor der Finanzkrise eine „gesteigerte Risikobereitschaft“ an den Tag gelegt.

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Während sich die Bank schnell vergrößert habe, sei die Unternehmensleitung jedoch stetig verkleinert worden. Dabei sei die Führung der Bank zum Teil nachlässig mit ihrer Informationspflicht umgegangen.

In dem Untreue-Verfahren sind die vier ehemals persönlich haftenden Gesellschafter Matthias Graf von Krockow, Christopher Freiherr von Oppenheim, Friedrich Carl Janssen und Dieter Pfundt angeklagt. Krockow und Oppenheim hatten im Verlauf des Prozesses zugegeben, Entscheidungen auf einer unzureichenden Informationsgrundlage getroffen zu haben.

Die einst größte europäische Privatbank Sal. Oppenheim war in der Finanzkrise 2008 fast zusammengebrochen, weil sie als Großaktionärin des inzwischen pleitegegangenen Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor mit in den Abwärtsstrudel geraten war. Heute ist sie - stark verkleinert - Tochter der Deutschen Bank.