Pleite von US-Tochter A&P belastet Tengelmann

Obi-Baumärkte sind das Rückgrat des Familienunternehmens. An Kaiser’s wird festgehalten.

Mülheim. Die Pleite des US-Lebensmittelhändlers A&P im vergangenen Dezember hat sich für die Tengelmann-Gruppe „sehr schmerzhaft“ ausgewirkt. „Wir haben unsere Beteiligung noch 2010 mit einem dreistelligen Millionenbetrag abgeschrieben“, sagte Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub.

Die Beteiligung von 41,2 Prozent war 1979 sein Vater Erivan Haub eingegangen. Sie hat dem Mülheimer Familienunternehmen nie so richtige Freude gemacht. Nach Ende des Insolvenzverfahrens will Haub keine Anteile mehr halten.

Trotz der hohen Abschreibung ist Tengelmann 2010 in den schwarzen Zahlen geblieben. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) konnte deutlich von 330 auf 410 Millionen Euro gesteigert werden. Er stammte überwiegend von den Obi-Baumärkten, die zu etwa 60 Prozent das Rückgrat des Konzerns sind. Der Konzernumsatz stieg um 4,1 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro.

Kaiser’s Tengelmann kränkelte dagegen weiter, der Umsatz in den 531 Filialen stagnierte bei 2,16 Milliarden Euro. Auch 2011 wird noch mit einem Verlust gerechnet.

Dennoch will Haub an den Supermärkten festhalten. Mit deren 18 000 Mitarbeitern wurde ein Zukunftspakt mit Gehaltsverzicht bis Ende 2013 geschlossen. Haub: „Der klassische Supermarkt hat sehr gute Zukunftsperspektiven.“