Dax wieder im Rückwärtsgang

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt und moderate Verluste erlitten. Nach einem bewegten Handel ging der deutsche Leitindex mit einem Abschlag von 0,73 Prozent auf 7214,74 Punkte aus dem Handel.

Auf die Stimmung drückte vor allem die drohende Abstufung der Top-Bonität der USA durch die Ratingagentur Moody's. Der MDax büßte 1,23 Prozent auf 10 796,14 Punkte ein, der TecDax sank um 2,61 Prozent auf 850,42 Punkte.

Am Vorabend hatte Moody's die Bestnote „AAA“ für US-Staatsanleihen infrage gestellt. Händlerin Anita Paluch von ETX Capital bezeichnete dies als „schweren Schlag“, der die Unsicherheit um die Verhandlungen in den USA über eine Anhebung der Schuldengrenze noch verstärkt habe. Für etwas Auftrieb im Tagesverlauf sorgten positive US-Konjunkturdaten sowie ermutigende Zahlen der US-Bank JPMorgan.

Nachdem US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem Senat die Erholung der Konjunktur in den USA als „weiterhin fragil“ bezeichnet hatte, ging es mit den Kursen wieder nach unten. „Der Handelsverlauf gleicht einer Achterbahnfahrt“, sagte Analyst Tobias Reichert von IG Markets.

Die Aktien der Deutschen Bank verloren zunächst deutlich, kämpften sich dann angesichts der JPMorgan-Zahlen in die Gewinnzone und verbuchten am Ende einen Abschlag von 0,59 Prozent auf 37,70 Euro. Am Dax-Ende büßten Commerzbank-Aktien 4,38 Prozent auf 2,576 Euro ein.

Stark unter Druck gerieten Softwaretitel nach enttäuschenden Zahlen der Software AG. Das Unternehmen hatte mit dem für das zweite Quartal angepeilten Umsatz für Ernüchterung gesorgt. Die Papiere der Software AG brachen am TecDax-Ende um 16,35 Prozent auf 35,185 Euro ein und zogen den Index nach unten. SAP-Papiere verloren 2,83 Prozent auf 40,86 Euro.

Zu den Verlierern zählten auch Metro-Aktien mit minus 2,80 Prozent auf 39,40 Euro. Staatsanwaltschaft und Polizei hatten bei einer Razzia am Mittwoch wegen Bestechungsvorwürfen rund 20 Büros und Privatwohnungen durchsucht. Darunter war auch die Zentrale der Metro-Tochter Media-Saturn, Europas größter Elektronikmarkt-Kette.

RWE-Aktien schlugen sich mit minus 0,07 Prozent auf 35,84 Euro überdurchschnittlich gut. Der Versorger verhandelt nun offiziell mit dem russischen Gasriesen Gazprom über eine Zusammenarbeit. Für RWE sei das eine positive Nachricht, kommentierte ein Börsianer. Autowerte profitierten von einer positiven Studie der Unicredit. BMW-Titel stiegen als Dax-Spitzenreiter um 1,17 Prozent auf 71,00 Euro.

Im MDax sackten die Titel von Heidelberger Druckmaschinen um knapp sieben Prozent auf 2,271 Euro ab. Der Druckmaschinenhersteller hatte im ersten Geschäftsquartal wegen ungünstiger Währungseffekte und der Katastrophe in Japan einen Umsatzrückgang verbucht.

Der EuroStoxx 50 verlor 0,59 Prozent auf 2695,29 Punkte, auch die Leitindizes in Paris und London gaben nach. Der Dow Jones in New York lag zum europäischen Börsenschluss moderat im Plus.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,50 (Vortag: 2,49) Prozent. Der Rentenindex Rex rückte um 0,28 Prozent auf 125,40 Punkte vor. Der Bund Future rückte um 0,09 Prozent auf 128,47 Punkte vor. Der Euro gab etwas nach und lag zuletzt bei 1,4178 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,4202 (1,4073) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7041 (0,7106) Euro.