Portigon-Ende rückt schnell näher
WestLB-Folgegesellschaft verlagert mehr Arbeitsplätze in Fremdfirmen.
Düsseldorf. Der Stellenabbau bei der Düsseldorfer Portigon, der Nachfolgegesellschaft der WestLB (früher einmal Westdeutsche Landesbank), wird sich womöglich schneller und auch härter vollziehen, als noch vor einem halben Jahr geplant.
Angesichts der schwierigen Lage setzt das Unternehmen vermehrt auf die Auslagerung von Arbeitsplätzen in Fremdgesellschaften, dazu einem beschleunigten Stellenabbau durch Auflösungsverträge.
Noch in diesem Jahr könnten bereits weit mehr als 1400 Stellen von den Ende 2012 noch existierenden 2600 wegfallen. Entsprechende Medienberichte bestätigte gestern sowohl das NRW-Finanzministerium als auch ein Sprecher der Portigon. Die Mitarbeiter wurden über den neuen Fahrplan bereits informiert; wer betroffen ist, ist aber noch offen.
Ende 2012 hat die Portigon, so etwas wie die Abwicklungsgesellschaft der einst so stolzen WestLB, noch um eine Perspektive gekämpft. Die gibt es augenscheinlich nach der Einschätzung von Vorstand und Besitzern nur noch höchst bedingt.
Bis 2016 dürfen aus dem Kernbereich nur noch 150 Stellen übrig bleiben, so lautete das mit der EU abgestimmte Konzept des Vorstands, das Chef Dietrich Voigtländer noch im Dezember im Landtag vorstellte.
Seither hat sich die Entwicklung offenkundig beschleunigt. Noch in diesem Jahr könnten bis zu 600 Stellen über Aufhebungsverträge, weiterte 860 aber durch das Verlagern von 500 Arbeitsplätzen in eine Servicegesellschaft und weitere 360 in eine IT-Gesellschaft verlagert werden. Beide sollen auf dem Markt Leistungen anbieten, haben als Kunden aber derzeit bestenfalls die ausblutende Portigon.
Auch die Zahl von nur 150 Arbeitsplätzen am Ende der Entwicklung scheint nicht mehr sakrosant zu sein, hieß es gestern aus dem Unternehmen. Die Entwicklung beschleunigt sich, so ist die klare Botschaft aus Düsseldorf.