Portugal besorgt sich frisches Geld
Lissabon (dpa) - Portugal hat sich am Mittwoch frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt - musste dafür allerdings höhere Zinsen als zuletzt zahlen. Bei Versteigerungen von Geldmarktpapieren sammelte das Eurokrisenland insgesamt zwei Milliarden Euro ein, teilte die portugiesische Schuldenagentur (IGCP) in Lissabon mit.
Damit sei bei der letzten Auktion des Jahres das Einnahmeziel erreicht worden. Bei der Versteigerung einer 18-monatigen Anleihe seien 1,2 Milliarden Euro in die Staatskassen geflossen, hieß es. Dabei sei der Zinssatz im Vergleich zur letzten entsprechenden Emission von 2,97 auf 2,99 Prozent geklettert. Ein zweites Geldmarkt-Papier mit einer Laufzeit von sechs Monaten kam zum Zinssatz von 2,169 Prozent unter dem Hammer, zuletzt war es bei solchen Anleihen eine Rendite von nur 1,84 Prozent. Bei einem dreimonatigen Papier stieg die Rendite den Angaben zufolge von zuletzt 1,366 auf 1,936 Prozent.
Portugal war im Mai 2011 unter den Euro-Rettungsschirm EFSF geschlüpft. Seitdem hat sich das Land am Markt nur mit Geldmarktpapieren kurzfristig refinanziert. Die Renditen am Sekundärmarkt waren in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen. Allerdings liegen sie im zehnjährigen Bereich mit 7,95 Prozent immer noch zu hoch für eine baldige vollständige Rückkehr am Anleihemarkt.