Post bietet mehr Varianten für Paketzustellung an

Berlin (dpa) - Postkunden in Deutschland sollen leichter an ihre Pakete kommen. Die Deutsche Post DHL will deshalb mehr Varianten für den Empfang anbieten.

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Bei Einkäufen im Internet wird es künftig möglich sein, für die Zustellung montags bis samstags ein zweistündiges Fenster in der Zeit von 10 bis 21 Uhr auszuwählen, kündigte Post-Paketchef Achim Dünnwald am Donnerstag in Berlin an. Das gelte auch für Produkte, die am Tag der Bestellung ausgeliefert werden.

Kunden können demnächst auch Pakete bei den rund 11 000 Paketshops im Einzelhandel abholen. Voraussetzung dabei ist, dass der entsprechende Paketshop als Adresse angegeben wird, so wie das heute schon mit Sendungen an Packstationen von DHL üblich ist. Von diesen Metallschränken im Freien, in dem die Post Pakete für ihre Kunden hinterlegt, will das Unternehmen noch mehr aufstellen. Derzeit gibt es bundesweit 2750 Packstationen, davon in Berlin 180. Allein in der Hauptstadt werden in den nächsten Monaten 50 weitere installiert.

Die flexible Anlieferung in einem Zeitfenster von zwei Stunden sei von sofort an für Berlin, München, Köln, Hamburg und das Ruhrgebiet möglich, sagte Dünnwald. Bis Ende 2017 werde das Angebot auf mehr als 50 Städte ausgedehnt und damit rund 30 Millionen Menschen erreicht. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Online-Versandhändler den Service bei der Post bucht und seinerseits seinen Kunden anbietet. „Die großen, wichtigen sind dabei“, sagte Dünnwald, ohne die Namen der Unternehmen zu nennen.

In gut 50 Großstädten, darunter auch Hannover, Düsseldorf, Bonn, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg, Dresden und Leipzig, ist bei Online-Bestellungen schon seit 2014 eine Zustellung von 18 bis 20 Uhr oder von 19 bis 21 Uhr wählbar. Bislang böten die Online-Händler die auf zwei Stunden genaue Lieferung kostenfrei an, sagte Dünnwald. Er rechne aber damit, dass dafür pro Sendung drei bis fünf Euro fällig werden könnten. Zu den Kosten, die die Post den Versendern in Rechnung stellt, äußerte er sich nicht.

Die Post will auch Paketkastenanlagen für Mehrfamilienhäuser populär machen. Derzeit testet sie 50 solcher Schränke in unterschiedlichen Größe, die im Prinzip wie die Packstationen funktionieren, in Berlin. Anders als bei den Stationen werden in den Hausanlagen deponierte Pakete aber nicht nach sieben Tagen wieder an den Absender zurückgeschickt.

Der US-Konzern Amazon will nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag) im September in Berlin ein Projekt mit der Auslieferung frischer Lebensmittel beginnen. Dazu sei am Stadtrand eine Lagerhalle gemietet worden, berichtete das Blatt. In US-Großstädten gibt es Amazon-Lieferung mit frischen Produkten bereits. Eine Amazon-Sprecherin wollte den Zeitungsbericht nicht kommentieren.