Postbank verkauft Risiken: 2013 schrumpft der Gewinn

Bonn (dpa) - Die Deutsche Bank-Tochter Postbank nimmt 2013 für den schnellen Abbau ihrer Risiken einen spürbaren Gewinnrückgang in Kauf.

Riskante Papiere würden auch mit Veräußerungsverlusten verkauft, teilte die Bank bei ihrer Jahresbilanz in Bonn mit.

Hinzu kämen die aktuell niedrigen Zinsen und das schwierige Umfeld. Insgesamt werde die Postbank im laufenden Jahr unter anderem „durch Sondereffekte aus dem beschleunigten Risikoabbau“ ihr Vor-Steuer-Ergebnis von 2012 von 386 Millionen Euro nicht wieder erreichen. Der Konzerngewinn lag 2012 bei 279 Millionen Euro - deutlich mehr als 2011 (111 Millionen Euro).

„2013 kommt kein Einbruch, aber ein Rückgang“, sagte ein Postbank-Sprecher. „Oberstes Ziel ist es, die Postbank sicher zu machen.“ Nach dem Gewinnrückgang 2013 sei 2014 aber wieder mit einem „deutlich steigenden Vorsteuerergebnis“ zu rechnen, hieß es in der Mitteilung.

Vorstandschef Frank Strauß wertete die Zahlen insgesamt als Beweis des stabilen Geschäftsmodells großer Kundennähe mit niedrigen Stückkosten.

„Wir befinden uns auf dem richtigen Weg“, sagte Strauß. Die Bank habe ihre Kosten auf der Basis eines stabilen Kundengeschäftes weiter deutlich gesenkt. Die Kernkapitalquote legte von 10,8 Prozent Ende 2011 auf 12 Prozent zu.

Die im Privatkundengeschäft starke Postbank mit ihren rund 14 Millionen Kunden hatte 2012 ihre griechischen Staatsanleihen komplett verkauft und ihr Portfolio an riskanten strukturierten Krediten von 2 auf 0,9 Milliarden Euro verringert.

Für den weiteren Abbau wurden Portfolios und Aktivitäten, die auf Dauer nicht weiterverfolgt werden sollen, Ende 2012 in einem neu geschaffenen Segment konzentriert.

Fortschritte erreichte die Bank 2012 vor allem im Kreditneugeschäft und der Baufinanzierung. Mit 5,1 Millionen privaten Girokonten sieht sich die Bank als größter Anbieter am deutschen Markt.

Die Sichteinlagen auf Konten stiegen um 11 Prozent auf 22,9 Milliarden Euro. Die Postbank gehört zu gut 94 Prozent der Deutschen Bank und hat knapp 19 000 Vollzeitstellen.