Postbank will zur Jahresmitte fit sein für die Börse

Bonn (dpa) - Die Deutsche Postbank will die Entflechtung des Instituts von der Deutschen Bank bis zur Jahresmitte abschließen und damit fit sein für den anstehenden Börsengang. „Dann sind wir in der Lage, die Taue zu kappen“, sagte Vorstandschef Frank Strauß bei der Vorlage des Bilanz 2015.

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Die Arbeiten seien auf einem guten Weg. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Deutschen Bank die Postbank vollständig eigenständig zu machen“. Es sei aber Sache des Verkäufers, über den genauen Zeitpunkt der Börsengangs zu bestimmen.

Nachdem bei der Deutschen Bank zunächst von Ende 2016 die Rede war, hat es das Frankfurter Geldhaus mit dem Börsengang aber nicht mehr eilig. Finanzvorstand Marcus Schenck sagte der „Börsenzeitung“ erst vor wenigen Tagen, dass sich die Bank aktuell nicht mit dem Thema beschäftigte und es keinen Zeitdruck gebe. Nur wenn es an den Börsen im Laufe des Jahres deutlich aufwärts gehe, könne es in der zweiten Jahreshälfte mit dem angestrebten Börsengang noch etwas werden.

Mit der Entwicklung des Geschäftsjahres 2015 zeigte sich Postbank-Chef Strauss trotz des Niedrigzinsumfeldes „sehr zufrieden“. Der Konzerngewinn kletterte um über 130 Prozent auf fast 260 Millionen Euro. Vor Steuern erhöhte sich das Ergebnis um 10 Prozent auf 522 Millionen Euro. Trotz niedriger Zinsen habe sich das größte deutsche auf Privatkunden spezialisierte Institut bei den wesentlichen Kennziffern verbessert. „Die Postbank ist profitabel und hat ein leistungsfähiges Geschäftsmodell“, sagte Strauß.

Unterdessen werden sich viele der 14,3 Millionen Kunden darauf einstellen müssen, bei der Postbank für Dienstleistungen künftig stärker zu Kasse gebeten zu werden. Zwar werde die Postbank die kostenfreien Girokonten nicht abschaffen, aber für Dienstleistungen sollen künftig stärker Preise verlangt werden. So kassiert die Bank seit einem Jahr 99 Cent für Überweisungen, die nicht online ausgeführt werden.