Preiskampf drückt Ryanair in die roten Zahlen
Dublin (dpa) - Der harte Preiskampf in der Luftfahrt hat Europas größten Billigflieger Ryanair in die roten Zahlen gedrückt.
Die irische Fluggesellschaft rutschte im schwachen Geschäftsquartal zwischen Oktober und Dezember in die Verlustzone, nachdem sie mit billigeren Tickets mehr Kunden angelockt hatte. Unterm strich stand ein Minus von 35,2 Millionen Euro nach einem Gewinn von 18,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Dennoch sieht Unternehmenschef Michael O'Leary das jüngst gesenkte Gewinnziel für das Geschäftsjahr bis Ende März nicht in Gefahr. Auch die Nachfrage für die kommenden Monate sehe gut aus, sagte der Manager am Montag.
Die Ryanair-Aktie setzte nach diesen Aussagen zum Höhenflug an. Zeitweilig legte der Kurs um mehr als 6 Prozent zu. Zwar stieg die Zahl der Fluggäste im Quartal auch dank vermehrter Schnäppchenangebote um sechs Prozent auf 18,3 Millionen.
Der Umsatz fiel mit 964 Millionen Euro jedoch etwas niedriger aus als ein Jahr zuvor, da die Tickets im Schnitt neun Prozent billiger an die Kunden gingen. Zudem stiegen die Treibstoffkosten um knapp ein Zehntel auf fast 455 Millionen Euro, und das schwache britische Pfund drückte aufs Ergebnis.
Nachdem O'Leary seine frühere Gewinnprognose von 570 Millionen Euro im Herbst gekappt hatte, sieht er sein neues Ziel durch die jüngste Entwicklung nicht in Gefahr. So soll Ryanair im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März weiterhin einen Gewinn von 500 bis 520 Millionen Euro erwirtschaften.
Den Fall der Ticketpreise sieht der Manager mit voraussichtlich im Schnitt noch acht Prozent von Januar bis März etwas abgeschwächt. zuvor. Für die folgenden Monate zeichnet sich laut O'Leary eine bessere Nachfrage ab. Für die Zeit ab April hätten bereits deutlich mehr Kunden Tickets gebucht, als dies vor einem Jahr der Fall gewesen sei. Dies gelte auch noch, wenn man den Schub durch den späten Ostertermin 2014 herausrechne.
Nach Jahren des Höhenflugs hatte Ryanair in den vergangenen Monaten einige Rückschläge erlitten und danach unter anderem den Service verbessert. So wurden die Gepäckbestimmungen gelockert, und seit diesem Wochenende gibt es auch reservierte Sitzplätze an Bord. Im Oktober war O'Leary beim Kurznachrichtendienst Twitter mit Kritik am Service der Fluglinie und Beschimpfungen überschüttet worden.