Problem Dauerstau: Das Kreuz mit den Betonlieferungen
Der tägliche Stau sorgt für einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden. Der Solinger Baubetrieb Debusmann macht viele Überstunden nur wegen des Verkehrs.
Solingen. Die Dauerbaustellen auf der A 3 haben Johannes Debusmann schon viele Nerven gekostet. „Wenn wir eine größere Bodenplatte gießen, brauchen wir 200 Kubikmeter Beton dazu.“ Ein normaler Vierachser transportiert 7,5 Kubikmeter. Also erfordert die Platte rund 25 Lkw-Ladungen. Und die müssen pünktlich angeliefert werden.
Etwa 30 Minuten kalkuliert der Solinger Bauunternehmer für den Einbau einer Ladung. Auch Verzögerungen zwischen den Lieferungen von nur zehn bis 15 Minuten können sich am Ende des Arbeitstages zu mehreren Überstunden anhäufen, denn die Platte muss ja fertiggegossen werden. „In normaler Besetzung fallen da schnell zehn zusätzliche Stunden an. Bei 50 Euro pro Stunde sind das dann 500 Euro Mehrkosten am Tag.“ Im Sommer kommt das Problem dazu, dass der Beton bei zu langer Transportzeit wegen der Wärme schon beginnt abzubinden. Die Werke versuchen das durch die Beimischung anderer Zemente aufzufangen.
Auch die Devise, früher anzufangen und später aufzuhören, verursacht Mehrkosten. Zehn Prozent der jährlichen Überstunden schreibt Debusmann, Obermeister der Baugewerbe-Innung Solingen, Verspätungen und der täglichen Bewältigung des Verkehrschaos zu. Der Zehn-Mann-Betrieb nimmt nur noch Aufträge an, die maximal eine Fahrstunde entfernt sind, und meidet die linke Rheinseite fast ganz. Eine Ausnahme ist ein Auftrag in Dormagen. Aber das sei die tägliche Katastrophe: „Auf der A 46 stehen wir vor den Tunneln und von Haan-Ost bis Wuppertal jeden Tag im Stau.“ er