Problem Dauerstau: Zur Not muss auch die Fähre herhalten

Der tägliche Stau sorgt für einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden. Die Dormagener Baufirma Rohde hat jährlich bis zu fünf Prozent Mehrkosten durch Staus.

Dormagen. „Nach Köln kommen wir gar nicht mehr durch und wir haben Partner in Leverkusen, die können uns kaum noch erreichen.“ Günther Rohde, kaufmännischer Geschäftsführer des Dormagener Bauunternehmens Rohde GmbH & Co. KG, kalkuliert schon seit Langem mit drei bis fünf Prozent Mehrkosten pro Jahr durch den täglichen Verkehrskollaps. Je kleiner das Objekt, desto größer der Kostenanteil.

Auf rund 25 Baustellen im Großraum Düsseldorf, Neuss und Köln ist der Familienbetrieb mit seinen hundert Mitarbeitern derzeit im Einsatz. Und für die Landeshauptstadt gilt firmenintern die Regel: „Wir fangen in Düsseldorf eine Stunde eher an.“ Will heißen: Um 6.15 Uhr machen sich die Kolonnen in Dormagen auf den Weg, um den stärksten Berufsverkehr zu umgehen und bis 7 Uhr auf der Baustelle zu sein. „Aber im Winter ist es dann noch dunkel.“

In der Not muss auch schon mal die Rheinfähre Zons—Urdenbach herhalten, um auf die rechte Rheinseite zu gelangen. „Zum Teil transportieren wir auch Material mit der Fähre.“ Denn sowohl über die Fleher als auch die Leverkusener Brücke ist zu oft kein Durchkommen. „Im Kreis Mettmann haben wir nur noch selten Baustellen. Da müssten wir fünf bis acht Prozent teurere Angebote machen. Da ist ein Platzhirsch dann günstiger, obwohl er seine eigentlichen Leistungen nicht günstiger anbietet.“

Einen verkehrlichen Befreiungsschlag erwartet Rohde nicht. „Wir sind Realisten.“ Darum ist er auch sicher: „Der erste Teil der Leverkusener Brücke ist niemals bis 2020 fertig.“ er