Problem Dauerstau: Lange Anfahrtszeiten vergraulen Kunden
Der tägliche Stau sorgt für einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden. Der Burscheider Installateur Jürgen Zimmer nimmt Aufträge in Köln nicht mehr an.
Burscheid. „Aufträge in Köln lehne ich inzwischen ab, weil das nicht mehr umsetzbar ist.“ Jürgen Zimmer hat es aufgegeben. „Es ist ja keine Freizeit, die unsere Monteure im Auto verbringen.“ Doch wenn der Burscheider Installateurbetrieb für eine einstündige Reparatur im Haus ist, aber wegen der verstopften A 1 am Ende vier Stunden in Rechnung stellen muss, „ist das kundenunfreundlich und bringt nur einen schlechten Ruf“. Muss man dann noch für ein Ersatzteil quer durch Köln fahren, „ist ein Tag rum, nur um einen Spülkasten zu reparieren“.
Bei Baustelleneinsätzen ist Zimmer inzwischen dazu übergangen, von montags bis donnerstags länger arbeiten zu lassen und dafür den Freitag freizugeben. Für den Kundendienst mangelt es im Umkehrschluss dann freitags schon mal an Personal.
Durch die Mischkalkulation von Baustellen und Kundendienst schafft es Zimmer schon, die Monteursstunde nur mit 44 Euro netto zu berechnen. Aber auch er hat gerade einen Düsseldorfer Kunden verloren, für den er ein ganzes Ladenlokal eingerichtet und die Wartung übernommen hatte. An der Arbeit war nichts auszusetzen, aber als für einen Pumpenaustausch fünf Stunden berechnet wurden, habe der Mann sich einen näher gelegenen Betrieb ausgesucht. „Dafür habe ich Verständnis. Aber ich kann ja nicht sagen, die Fahrten sind umsonst.“
Die Kunst im Büro sei es jetzt, die Touren über ein Computersystem so zu planen und zu verbinden, dass möglichst wenig Fahrzeit anfalle. „Das macht doppelt so viel Arbeit wie früher.“ er