Proteste gegen die Eon-Führung
6000 Stellen entfallen. Mitarbeiter gingen auf die Straße.
Hannover. 4000 Eon-Mitarbeiter aus ganz Deutschland haben gestern in Hannover gegen den geplanten Personalabbau bei dem Energieriesen demonstriert. Sie bekamen dabei auch Unterstützung von Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP). Bode sagte: „Das Signal von Hannover wird man nicht übersehen können. Weder in Berlin noch in München noch in Düsseldorf.“
In Hannover, aber auch an den anderen Konzernstandorten, ist nach wie vor unklar, wie groß der geplante Stellenabbau bei Eon ausfallen wird. In der niedersächsischen Landeshauptstadt bangen bis zu 1000 Beschäftigte um ihren Job. Weltweit stehen bis zu 11 000 Arbeitsplätze bei Eon auf der Kippe, davon 6000 in Deutschland. Mit dem Personalabbau will die Konzernspitze bis 2015 jährlich 1,5 Milliarden Euro einsparen.
Die Beschäftigten der diversen Eon-Tochterfirmen waren gestern mit Bussen aus ganz Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern angereist. Mit Trillerpfeifen und Plakaten machten sie ihrem Unmut lautstark Luft. Vor allem die Informationspolitik der Konzernspitze wurde scharf kritisiert.
Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates der Eon AG, Hans Prüfer, sagte: „Seit drei Monaten wird hier nicht mehr richtig gearbeitet, weil Angst, Schrecken und Sorge um die Existenz bei den Mitarbeitern vorherrschen.“ Noch immer sei nicht klar, an welchen Standorten und in welchem Umfang Personal abgebaut werden solle.
Die Gewerkschaften Verdi und IG BCE begrüßten zwar die Verhandlungsbereitschaft der Konzernführung. Es sei aber mit „schwierigen Verhandlungen“ zu rechnen, deswegen sei nicht auszuschließen, dass es zwischendurch auch Warnstreiks gebe. dpa