Prozess: Gribkowsky nicht verhandlungsfähig
München (dpa) - Der Prozess gegen den ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky um Millionenzahlungen in der Formel 1 ist wegen gesundheitlicher Probleme des Angeklagten unterbrochen worden.
Gribkowsky sei derzeit nicht verhandlungsfähig, sagte sein Anwalt Daniel Amelung vor dem Landgericht München. Zuvor hatte ein medizinischer Gutachter unter Ausschluss der Öffentlichkeit über den Gesundheitszustand Gribkowskys berichtet.
Alle vier geplanten Verhandlungstermine in den beiden kommenden Wochen wurden abgesagt. Am 27. Februar soll sich der medizinische Gutachter erneut zur Verfassung Gribkowskys äußern. Danach entscheidet das Gericht, ob der Prozess fortgesetzt wird.
Gribkowsky muss sich seit Ende Oktober wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung verantworten, weil er 44 Millionen Dollar von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone kassiert hat. Da der promovierte Jurist zu den Hintergründen der Millionenzahlung schweigt, muss das Gericht Dutzende Zeugen verhören. Zweimal wurde der Prozess bereits verlängert. Freitag war bereits der 29. Verhandlungstag, geplant sind weitere Termine bis April.
Gribkowsky wurde wegen der Vorwürfe gegen ihn vor mehr als einem Jahr verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Seine Anwälte hatten bereits vor einigen Wochen die Aussetzung des Prozesses gefordert und sich bei den Richtern über das rasche Tempo des Verfahrens mit zwei bis drei Verhandlungstagen pro Woche beklagt. Das bringe Gribkowsky an seine körperlichen und psychischen Grenzen.