Puma schwächelt in Europa
Herzogenaurach (dpa) - Die Schuldenkrise und die schwächelnde Konjunktur im Euro-Raum verhageln nun auch Puma die Zahlen. Die Zurückhaltung der europäischen Konsumenten im ersten Quartal bremste das Wachstum des erfolgsverwöhnten Konzerns - überraschend ging sogar der Gewinn zurück.
Dennoch zeigte sich Puma-Chef Franz Koch am Mittwoch guten Mutes, die selbst gesteckten Ziele für dieses Jahr zu erreichen. Dabei setzt der Sportartikelhersteller auch auf den Rückenwind der Fußball-EM und der Olympischen Spiele im Sommer.
„Ich bin zuversichtlich und optimistisch, dass die Produkte, die wir gerade auf den Markt gebracht haben oder die noch in der Pipeline sind, den Umsatz künftig in die Höhe treiben“, erläuterte Koch. So setze er große Hoffnungen in eine Schuhserie mit einer neuen Technologie für Sportler sowie in eine funktionale Schuh- und Kleiderkollektion für mehrere Sportarten. Gerade die Schuhe waren im ersten Quartal bei den Konsumenten schlechter angekommen als im Vorjahr, während Textilien und Accessoires zulegten.
Als Jahresziel hat Puma bislang ein Umsatzwachstum im oberen einstelligen Bereich und ein Ergebnisplus im mittleren einstelligen Bereich avisiert. Doch im ersten Quartal verringerte sich der Gewinn um knapp fünf Prozent auf 73,9 Millionen Euro. Auch das operative Ergebnis (EBIT) ging um mehr als acht Prozent auf 102,0 Millionen Euro zurück. Der Umsatz wiederum legte zwar um gut sechs Prozent auf 820,9 Millionen Euro zu - doch die Erlöse in der für das Unternehmen wichtigen Eurozone sanken. Vor allem in Italien, Frankreich und Skandinavien lief das Geschäft schlecht.
Zwar sei die Entwicklung auch auf den späten Wintereinbruch in Europa zurückzuführen, betonte Puma - dadurch sei die Frühjahrskollektion später geordert worden. Dennoch stellt der MDax-Konzern auch grundlegend neue Weichen. „Puma hat bereits begonnen, auf diese Herausforderung zu reagieren, und optimiert die Geschäftsprozesse in der Region“, hieß es. So sollen Abläufe in den Landesgesellschaften verschlankt und einige Verwaltungsfunktionen auf regionaler Ebene zentralisiert werden. Ob dies auch mit Stellenstreichungen verbunden ist, vermochte Koch noch nicht zu sagen. Schon im zweiten Quartal werde der Gewinn wieder steigen.
Die Aktie des zu rund 80 Prozent dem französischen Luxusgüterkonzern PPR gehörenden Unternehmens mit weltweit gut 10 800 Mitarbeitern lag bis zum Mittag nahezu unverändert und hinkte damit dem Gesamtmarkt hinterher.