Quelle-Erbin: „Ich habe dem Bankhaus Oppenheim vertraut“

Köln (dpa) - Im Strafprozess gegen die frühere Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim hat Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz als Zeugin ausgesagt.

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Die 70-Jährige versicherte am Donnerstag vor dem Landgericht Köln, ihre Vermögensverwaltung vertrauensvoll in die Hände der Oppenheim-Bank und des Immobilienmanagers Josef Esch gelegt zu haben. „Ich habe Herrn Esch vertraut, ich habe dem Bankhaus Oppenheim vertraut“, sagte sie.

Die ehemalige Milliardärin hatte 2009 mit der Pleite des Arcandor-Konzerns (ehemals KarstadtQuelle) ihr Vermögen verloren. Schickedanz macht dafür ihre ehemalige Hausbank Sal. Oppenheim verantwortlich. Die Quelle-Erbin und einstige Arcandor-Großaktionärin beteuerte, die Versuche zur Rettung des Konzerns wie Kreditaufnahme oder Aktienzukauf nicht überblickt zu haben.

In einem Zivilverfahren fordert Schickedanz die gigantische Summe von 1,9 Milliarden Euro zurück. Am Donnerstag sagte sie jedoch im Strafprozess gegen die ehemalige Führung der Bank und den Immobilienmanager Esch aus. Die vier ehemaligen Top-Banker und Esch müssen sich seit einem Jahr teils wegen Untreue in einem besonders schweren Fall, teils wegen Beihilfe dazu vor Gericht verantworten. Sie beteuern ihre Unschuld.

Die Großaktionärin Schickedanz hatte immer wieder Geld in den Arcandor-Konzern gepumpt, auch mittels Darlehen von Sal. Oppenheim. Als Arcandor 2009 Insolvenz anmelden musste, standen sowohl Schickedanz als auch Sal. Oppenheim vor dem Ruin. Die Kölner Privatbank verlor ihre Selbstständigkeit und gehört seit 2010 in stark verkleinerter Form zur Deutschen Bank.