Razzien in NRW: Polizei ermittelt gegen italienische Bau-Mafia
Köln (dpa) - Mehr als 400 Polizisten und Steuerfahnder haben am Donnerstagmorgen in Nordrhein-Westfalen mit großangelegten Razzien zu einem Schlag gegen die italienische Bau-Mafia ausgeholt.
Ziel waren Wohn- und Geschäftsräume italienischer Baufirmen an 15 Orten - vor allem im Kölner und Dortmunder Großraum. Zeitgleich starteten italienische Polizisten Durchsuchungen auf Sizilien, wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Köln mitteilten.
Die Beschuldigten sollen über 24 sogenannte Strohmann-Firmen für Schwarzarbeit und Steuerstraftaten verantwortlich sein. Die Ermittler gehen von einem Gesamtschaden von mehr als 30 Millionen Euro aus. Allein in NRW seien bisher elf Haftbefehle vollstreckt worden, erläuterten die Ermittler am Donnerstagmorgen. Auf Sizilien wurden demnach sechs Verdächtige dingfest gemacht. „Die Staatsanwaltschaft Köln wird die Auslieferung der Festgenommenen nach Köln betreiben“, teilten die Ermittler mit.
Spezialisten seien in NRW und Italien dabei, die illegal erwirtschafteten Gewinne abzuschöpfen. „Unter anderem wird eine Luxusvilla auf Sizilien beschlagnahmt“, hieß es. Kopf der Verdächtigen soll ein 39 Jahre alter Sizilianer sein. Seine Geschäfte lenkte er nach Angaben der Ermittler aus einer italienischen Gaststätte in Köln. Dort soll er außerdem mit Kokain gehandelt haben.