RBS erneut mit Quartalsgewinn
London (dpa) - Bei der verstaatlichen Royal Bank of Scotland hat sich der zuletzt positive Trend gefestigt. Im zweiten Quartal erzielte die skandalerprobte Bank zum zweiten Mal in Folge einen Quartalsgewinn, wie die RBS am Freitag in London mitteilte.
Der Überschuss habe 142 Millionen Pfund (rund 162 Mio Euro) betragen. Zum Jahresauftakt hatte das Institut den ersten Quartalsgewinn seit 2011 erzielt. In den ersten sechs Monaten verdiente die Bank damit 535 Millionen Pfund. 2012 hatte die Bank im ersten Halbjahr noch ein Minus von zwei Milliarden Pfund verbucht.
Der scheidende RBS-Chef Stephen Hester sagte: „Der Umbau zeigt erste Erfolge.“ Die RBS könne für Kunden und Anteilseigner eine „richtig gute Bank“ werden. Dies sei das Ziel des Unternehmens, sagte Hester weiter. Das Institut ernannte zudem den Neuseeländer Ross McEwan zum neuen Mann an der Spitze. McEwan will in seinem neuen Amt in diesem und im kommenden Jahr auf Boni verzichten und soll anstatt einer Pension eine Einmalzahlung von 350 000 Pfund bekommen. Seine Ernennung weist nach Ansicht von Analysten darauf hin, dass sich die Bank wieder stärker dem Kundengeschäft zuwenden will.
Der bisherige Privatkundenchef McEwan löst Hester Anfang Oktober ab. Hester hatte Mitte Juni seinen Abschied zum Jahresende angekündigt. Er hatte im November 2008 das Ruder übernommen, um das Geldhaus wieder auf Kurs zu bringen. Die Royal Bank of Scotland war in der Finanzkrise 2008 knapp an der Pleite vorbeigeschrammt und musste mit 45 Milliarden Pfund staatlicher Hilfe gerettet werden. Seitdem gehört sie zu 81 Prozent dem Staat. Wann ein Verkauf von Anteilen möglich sein wird, ist noch völlig offen.