Robuster Aufschwung Rekord-Auftragseingang hält Wirtschaft auf Wachstumskurs

Wiesbaden (dpa) - Ein unerwartet hoher Auftragseingang in der deutschen Industrie hat die Hoffnung auf einen weiter robusten Aufschwung verstärkt.

Foto: dpa

Im Oktober sei das Auftragsvolumen um 0,5 Prozent höher ausgefallen als im Monat zuvor, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Damit hat sich die Auftragslage in den Industriebetrieben bereits den dritten Monat in Folge verbessert und im Oktober wurde laut Bundesamt zum dritten Mal in Folge ein neuer Höchststand beim Auftragseingangsvolumen erreicht.

Experten wurden von der Entwicklung überrascht: Sie hatten für Oktober einen Dämpfer erwartet und mit einen Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet. Wie das Bundesamt weiter meldete, übertrifft das Volumen der Bestellungen das Niveau, das in der starken Aufschwungphase 2007 vor dem Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise erreicht worden war.

Das Bundeswirtschaftsministerium wollte eine Fortsetzung der positiven Entwicklung nicht ausschließen. „In der Tendenz sind die Auftragseingänge kräftig aufwärtsgerichtet“, hieß es in einer Mitteilung.

Sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr Aufträge. Aus den Ländern des Euroraums war die Nachfrage im Oktober allerdings schwächer als zuletzt. Dagegen war der Zuwachs bei der Zahl der Aufträge aus dem restlichen Ausland vergleichsweise kräftig.

„Für die deutsche Industrie gibt es kein Halten“, sagte Commerzbank-Experte Marco Bargel. Erfreulich sei unter anderem, dass zuletzt auch deutsche Firmen spürbar mehr Aufträge erteilt hätten. Nach Einschätzung von Bargel lassen die Auftragsdaten eine starke Produktion in den kommenden Monaten erwarten.

Ganz ähnlich äußerte sich Stefan Kipar, Experte bei der BayernLB. Seiner Einschätzung nach deuten die Auftragsdaten auf einen guten Start ins vierte Quartal hin. Allerdings machte Kipar eine Einschränkung: Die Tatsache, dass es im Oktober überdurchschnittlich viele Großaufträge gegeben hatte, habe „etwas Wasser in den Wein geschüttet“. Klammert man diese Großaufträge aus, ergibt sich laut den Statistikern ein Bestellrückgang um 1,0 Prozent im Vormonatsvergleich.