Rekordauftrag für Airbus aus Indonesien
Paris (dpa) - Mit der größten Einzelbestellung in der Airbus-Geschichte hat sich der europäische Flugzeugbauer erneut einen milliardenschweren Großauftrag sichern können.
Die EADS-Tochter soll der indonesischen Fluglinie Lion Air 234 Maschinen aus der Familie A320 liefern. Das gab Airbus-Chef Fabrice Brégier am Montag in Paris bekannt. Der Vertrag mit Lion Air wurde im Beisein von Frankreichs Präsident François Hollande im Élysée-Palast unterzeichnet.
Brégier sprach vom größten Einzelauftrag für Airbus. Nach den Listenpreisen umfasst die Order zusammen gut 24 Milliarden Dollar (etwa 18,4 Mrd Euro). Allerdings sind in der Branche erhebliche Rabatte üblich.
Vertriebschef John Leahy betonte die Bedeutung des südostasiatischen Marktes: „Wir wollten immer ein großer Akteur in Indonesien mit seinen 17 000 Inseln und 240 Millionen Menschen sein“, sagte er. „Boeing war dort für eine lange Zeit dominant und ich glaube, es ist wichtig, dass wir mit Flugzeugen wie der A320neo in diesen Markt hineinkommen.“
Lion Air hat 109 Maschinen vom Typ A320neo sowie 65 Airbus A321neo bestellt. Die Neo-Flugzeuge sollen dank effizienterer Triebwerke und strömungstechnisch günstigerer Flügelenden bis zu 15 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen und leiser fliegen. Hinzu kommen 60 Maschinen vom alten Typ A320ceo. Vor gut einem Jahr hatte die Airline über 230 Exemplare des Boeing-Typs 737 geordert. Der Auftrag hatte nach Listenpreis einen ähnlichen Wert wie die jetzige Airbus-Bestellung.
Die in Jakarta beheimatete Lion Air gilt seit Beginn des Flugbetriebs im Jahr 2000 als eine der am schnellsten wachsenden Fluggesellschaften in Asien. Das Streckennetz umfasst nach den Angaben mehr als 70 Ziele in Indonesien und Südostasien.
Für Airbus lief das Jahr 2013 bislang sehr gut, bereits vergangene Woche hatte das Unternehmen zwei Großaufträge für die A320-Familie bekommen: Am Donnerstag gab der Aufsichtsrat der Lufthansa grünes Licht für die Bestellung von zwei doppelstöckigen Airbus A380 sowie 100 Exemplare der A320-Familie. Einen Tag später orderte die Fluggesellschaft Turkish Airlines mindestens 82 Exemplare der Mittelstreckenmaschinen. Zusammen lag das Volumen nach Listenpreisen bei gut 15 Milliarden Euro.
Der bisher positive Jahresverlauf schlug sich auch im Aktienkurs der Konzernmutter EADS nieder: Seit Jahresbeginn legten die Papiere um mehr als 40 Prozent zu und liegen derzeit auf dem höchsten Niveau überhaupt. Zudem wurde die Aktie am Montag in den Auswahlindex EuroStoxx 50 aufgenommen.