Rewe mit Rekordumsatz für Übernahmen gerüstet

Köln (dpa) - Mit Sonderangeboten quer durch die Verkaufsregale und aufgemöbelten Läden will der Supermarktriese Rewe der Konkurrenz in Deutschland weitere Marktanteile abringen.

Bei der Vorlage des Rekordumsatzes kündigte Konzernchef Alain Caparros am Donnerstag an, die wöchentlichen Aktionsangebote mit Markenartikeln in diesem Jahr fortzusetzen. Außerdem sollen 400 Supermärkte und 700 Penny-Filialen neu- oder umgebaut werden. Dank Schuldenabbau sieht sich der Konzern auch für Firmenübernahmen gut gerüstet. Im Fokus der Rewe stehen dabei Lebensmittelhändler im Ausland und Online-Touristikanbieter.

Den Vormarsch der Internet-Shops bekommt die Rewe-Gruppe bei der Unterhaltungselektronik schmerzlich zu spüren. „Wir müssen uns warm anziehen, aber nicht nur die Rewe“, sagte Caparros zu den veränderten Konsumgewohnheiten. Auch die Nachfrage bei anderen Warengruppen wie Drogerieartikeln könnte zunehmend ins Netz abwandern. Nach einem schlechten Weihnachtsgeschäft stellt die Rewe jetzt ihre tiefrote Zahlen schreibende Elektronikkette ProMarkt auf den Prüfstand, für die verschiedene Optionen geprüft werden. Der Umsatz von ProMarkt brach 2012 um 15,5 Prozent ein. Von 68 Läden wurden 13 geschlossen.

Als Wachstumstreiber erwiesen sich im vergangenen Jahr erneut die Rewe-Supermärkte. Am Anstieg des Konzernumsatzes um 3,1 Prozent auf die Rekordhöhe von 41,6 Milliarden Euro hatten die Aushängeschilder des Handelsriesen wesentlichen Anteil. Als großen Vorteil sieht der Konzern seine abgestuften Ladenkonzepte von 500 bis 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche, die Kunden an den Namen Rewe City, Rewe und Rewe Center erkennen können. Die 56 Toom-Lebensmittelmärkte sollen im Mai ebenfalls auf die bundesweit einheitliche Dachmarke Rewe umgestellt werden. Der genaue Name steht noch nicht fest.

2013 wird für die Discount-Tochter Penny nach Einschätzung von Caparros ein entscheidendes Jahr. „Der Weg zurück in die dauerhafte Profitabilität ist etwa zur Hälfte beschritten“, erläuterte der Konzernchef. Die Gewinnzone soll bis Ende 2015 erreicht werden. Die Neuausrichtung der Discounttochter hat laut dem Vorstandschef bereits 2012 Früchte getragen. Auf vergleichbarer Fläche stieg der Umsatz von Penny in Deutschland um 3,5 Prozent. Die Touristiksparte um ITS, Jahn Reisen und Dertour legte 2012 um 1,8 Prozent zu. Sie hat sich unter anderem an einem Reiseveranstalter in Osteuropa beteiligt.

Der gesamte Umsatz der Rewe-Gruppe inklusive der selbstständigen Rewe-Händler stieg 2012 um 2,7 Prozent auf 49,7 Milliarden Euro.