Ringen um Schlichtung mit der Lokführergewerkschaft
Frankfurt/Main (dpa) - In dem seit Monaten tobenden Arbeitskampf der Lokführer ringen Gewerkschaft und regionalen Bahnunternehmen jetzt um eine Schlichtung. Die Lokführergewerkschaft GDL ist zwar grundsätzlich bereit, eine Schlichtung zu akzeptieren.
Sie stellt aber Bedingungen, die vom Bahnunternehmen Metronom am Mittwoch als kaum erfüllbar bezeichnet wurden. Auch Cantus reagierte verhalten auf die GDL-Forderungen. Die GDL lehnt „haustarifliche Einzellösungen“ ab und fordert, dass sich die Arbeitgeber für die Gespräche zusammenschließen.
„Die GDL stellt Vorbedingungen, die voraussichtlich unmöglich zu erfüllen sind“, sagte eine Metronom-Sprecherin. Es wäre eine Riesenaufgabe sich - wie von der GDL gefordert - mit anderen Unternehmen abzustimmen. „Wir stehen nicht immer in Kontakt“, sagte die Sprecherin.
„Wir wollen weiter die Schlichtung, Vorbedingungen machen es jedoch nicht einfacher“, sagte ein Cantus-Sprecher. Ein gemeinsames Vorgehen der Bahnunternehmen sei nach dem Auseinanderbrechen der Verhandlungsgemeinschaft der sechs großen Bahnkonkurrenten nicht mehr leicht. Diese hatten Anfang März die gemeinsamen Verhandlungen mit der GDL aufgekündigt, weil die Gewerkschaft nicht an Schlichtungsgesprächen teilnehmen wollte.
Neben Cantus und Metronom haben auch die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und die Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH (VVSA) ein Schlichtungsverfahren vorgeschlagen. Die GDL setzte unterdessen am Mittwoch ihre Streiks bei Cantus und der Ostdeutschen Eisenbahn ODEG fort. Die GDL strebt einheitliche Arbeitsbedingungen und Gehälter für alle Lokführer in Deutschland an.
Nach ihren Angaben verweigern derzeit noch Unternehmen, die insgesamt fünf Prozent der rund 26 000 Lokführer beschäftigen, inhaltsgleiche Rahmenregelungen. Mit vier Bahn-Konkurrenten führt die GDL bereits seit einiger Zeit Tarifverhandlungen, mit zehn anderen gibt es derzeit laut GDL keine Gespräche.