Royal Bank of Scotland baut bis zu 2000 weitere Stellen ab

London (dpa) - Die seit der Finanzkrise größtenteils verstaatlichte britische Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) hat einen weiteren Personalabbau angekündigt.

Im Investmentbanking sollen bis zu 2000 Stellen gestrichen werden, teilte die Bank am Donnerstag mit. Am Vortag hatte Bank-Chef Stephen Hester überraschend seinen Rückzug angekündigt.

Hester wird seinen Posten zum Ende des Jahres räumen. Er persönlich stand unter anderem wegen der Bonuspolitik der Bank unter Beschuss. Seit der Finanzkrise hat die Bank ihre Bilanzsumme nahezu halbiert und fast 40 000 Stellen abgebaut.

Der britische Finanzminister George Osborne will die Bank, die zu mehr als 80 Prozent dem Staat gehört, wieder in private Hände zurückführen. Dazu werde auch ein neues Gesicht an der Spitze gebraucht, hieß es.

Strittig ist jedoch, wie die Reprivatisierung vonstattengehen soll. Ein Parlamentsausschuss des britisches Unterhauses hatte in einem ersten Entwurf für Vorschläge auch die Aufspaltung in eine „Good Bank“ und eine „Bad Bank“ nicht ausgeschlossen.

Wie die RBS am Donnerstag weiter mitteilte, soll das Geschäft unter anderem mit Aktien-Derivaten eingestellt werden. Erst Mitte Mai hatte RBS einen Jobbau im britischen Privatkundengeschäft angekündigt. Bis zu 1400 Stellen fallen hier weg.

Die Royal Bank of Scotland war in der Finanzkrise 2008 haarscharf an der Pleite vorbeigeschrammt und musste mit 45 Milliarden britischen Pfund (heute 53 Mrd Euro) staatlicher Hilfe gerettet werden. Seitdem ist sie aus den Negativschlagzeilen nicht wirklich herausgekommen.

Das Institut war in den Skandal um die Manipulation des Libor-Zinssatzes ebenso verwickelt wie in die Affäre um Falschberatung von Kunden bei Kreditausfallversicherungen. Bank-Chef Hester hatte 2008 das Ruder übernommen. Seitdem sei die Bilanzsumme um fast eine Billion Pfund reduziert worden, sagte er. Die Bank baute zudem weit über 35 000 Stellen ab. Ende März beschäftigte RBS noch rund 123 000 Mitarbeiter.

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