Technikprobleme in Brasilien machen ThyssenKrupp zu schaffen

Essen (dpa) - Der Industriekonzern ThyssenKrupp kämpft mitten in der heißen Phase der Verhandlungen über den Verkauf seines brasilianischen Stahlwerks mit neuen technischen Problemen.

Seit rund einem Monat könne einer der beiden Hochöfen nicht produzieren, hieß es in Unternehmenskreisen am Donnerstag. Ein Sprecher bestätigte lediglich, dass es „Prozessinstabilitäten“ gebe. Das Unternehmen tue alles, damit der Hochofen wieder voll laufen könne.

Neben hohen Verlusten kämpft ThyssenKrupp in dem erst vor drei Jahren eröffneten Werk immer wieder mit technischen Problemen.

So war es beim Anfahren der Hochöfen zu Luftverschmutzungen gekommen. ThyssenKrupp musste deshalb hohe Strafen zahlen. Schon beim Bau hatten technische Schwierigkeiten die Kosten aus dem Ruder laufen lassen.

Die neuen Probleme dürften die Verhandlungen über den Verkauf der Anlage für ThyssenKrupp erschweren. Gerüchte, dass die neuerlichen Reparaturen 500 Millionen US-Dollar kosten könnten, wurden in Konzernkreisen aber zurückgewiesen. ThyssenKrupp-Aktien verloren zum Handelsauftakt am Donnerstag dennoch fast 4 Prozent.

Heißer Favorit für den Kauf ist der brasilianische Stahlhersteller CSN. Zuletzt wurde darüber spekuliert, dass ThyssenKrupp mit einem Verkaufserlös von insgesamt 3,8 Milliarden Euro für das Werk in Brasilien und das Weiterverarbeitungswerk in den USA rechnen könne. ThyssenKrupp hatte beide Anlagen vor gut einem Jahr zum Verkauf gestellt.

Sie hatten sich als Milliardengrab erwiesen. Die mit einem Gesamtaufwand von rund 12 Milliarden Euro errichteten Anlagen stehen derzeit nach massiven Abschreibungen noch mit 3,4 Milliarden Euro in den Büchern.

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