Fluggesellschaft Ryanair übernimmt Laudamotion komplett und will mehr einstellen
London · Der irische Billigflieger Ryanair hat nun auch die letzten 25 Prozent von Laudamotion übernommen und will sie zur zweitgrößten Airline Österreichs machen.
Der irische Billigflieger Ryanair hat sich die österreichische Fluggesellschaft Laudamotion des früheren Rennfahrers Niki Lauda komplett einverleibt. Ryanair habe die restlichen 25 Prozent an Laudamotion mit Sitz in Wien gekauft, und zwar schon im Dezember, teilte die Airline am Dienstag mit. Ryanair will Laudamotion nun kräftig vergrößern.
Laudamotion ist der Nachfolger von Niki, einst österreichische Tochterfirma der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin. Ryanair stockte seinen Anteil an der Airline im vergangenen Frühjahr für knapp 50 Millionen Euro auf 75 Prozent auf.
Mit der Komplettübernahme solle das Wachstum von Laudamotion "gepusht" werden, erklärte Vorstandschef Andreas Gruber. Schon in diesem Sommer soll die Zahl der Maschinen auf 25 aufgestockt werden, ab 2020 dann auf 30 Maschinen. 2018 beförderte Laudamotion rund vier Millionen Passagiere, 2021 sollen es 7,5 Millionen sein, "in den kommenden drei Jahren dann zehn Millionen", wie Gruber erklärte. Damit wäre Laudamotion zweitgrößte Airline Österreichs nach Austrian Airlines.
Die Ryanair-Tochter werde 400 Mitarbeiter einstellen, kündigte der irische Billigflieger an - Piloten, Kabinenpersonal und Ingenieure, und zwar an allen vier Standorten. Dies sind Wien, Düsseldorf, Stuttgart und Palma de Mallorca. Laudamotion fliegt 49 Ziele in 18 Ländern an.
Ryanair ist mit 139 Millionen Passagieren jährlich Europas größter Billigflieger. In den vergangenen Monaten musste die Airline zweimal ihre Gewinnprognose senken. Sie gab als Grund gesunkene Ticketpreise auf dem umkämpften Billigflugmarkt an.