Sarkozy legt Iren Steuererhöhungen nahe
Lissabon (dpa) - In der Debatte um mögliche Finanzhilfen hat der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy dem hochverschuldeten Irland Steuererhöhungen nahegelegt.
Irland habe bei den Staatseinnahmen mehr Spielraum als andere Länder, da die Steuern niedrig seien, sagte Sarkozy am Samstag in Lissabon am Rande des Nato-Gipfels. Sarkozy begrüßte die Anstrengungen der irischen Regierung zur Sanierung der öffentlichen Finanzen und der schwer angeschlagenen Banken. Europäische Hilfe könnte unter Bestimmten Bedingungen bereitstehen.
Bei dieser Hilfe gebe es zwar keine ausdrückliche Forderungen nach Steuermaßnahmen. Sarkozy meinte aber, dass man in einer solchen Krisensituation entweder die Ausgaben senken oder die Staatseinnahmen steigern könne. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere irischen Freunde, in aller Souveränität, dies (die Einnahmen) nicht nutzen, weil sie wegen niedriger Steuern mehr Spielräume haben als andere.“
Irland wird von einer Budget- und Bankenkrise erschüttert, das Defizit dürfte in diesem Jahr 32 Prozent betragen. Das Land hat im Vergleich zu anderen westeuropäischen niedrige Unternehmenssteuern.