Bilanz der Ersten Abwicklungsanstalt Schlechte Bank macht gute Geschäfte beim Abbau der WestLB-Bestände
Düsseldorf. Erste Abwicklungsanstalt (EAA) — das klingt alles andere als nach vorn gerichtet. Doch das Institut, das seit 2010 die von der WestLB hinterlassenen Bestände abbaut — Kredite, Wertpapiere und Beteiligungen —, hat aus Steuerzahlersicht eine wichtige Aufgabe: möglichst geordnete und verlustarme Aufräumarbeiten nach dem Desaster der Landesbank.
Selbst wenn man das vom Land NRW, von Sparkassenverbänden und Landschaftsverbänden getragene Institut als „Bad Bank“ bezeichnet, nimmt Vorstandssprecher Matthias Wargers das nicht krumm. Mehr noch, er selbst sprach am Donnerstag bei der Bilanzvorstellung 2014 angesichts des Jahresüberschusses von 62,5 Millionen Euro von einem „für eine Bad Bank nicht selbstverständlichen Ergebnis“.
Auf die Begrifflichkeit angesprochen betonte Wargers zwar, dass „Bad Bank“ in doppelter Hinsicht ein falsches Wort sei. Zum einen, weil die EAA keine Bank ist, weil sie gar nicht auf das Neugeschäft abziele. Zum anderen, weil das englische Wort „bad“ (schlecht) ganz und gar nicht passe für die Funktion des Instituts, das doch eine wichtige Funktion zur Stabilisierung des Bankensystems wahrnehme.
Er selbst gebraucht das Wort von der Bad Bank, weil die korrekte Umschreibung „Asset-Management für internationale Spezialportfolios“ doch gar zu sperrig sei. Im Übrigen sei man auf dem Weg zur Good Bank, untermauerte er gestern mit dem Blick auf die Bilanz nicht nur des vergangenen Jahres.
Insgesamt waren von der ehemaligen WestLB Positionen von 155 Milliarden Euro übertragen worden. Davon waren Ende 2014 mit 103 Milliarden Euro bereits mehr als zwei Drittel abgebaut, gut 18 Milliarden Euro allein im vergangenen Geschäftsjahr. Dabei nutzen den Abwicklungsbankern auch die niedrigen Zinsen. „In diesen Zeiten suchen die Leute renditestarke Produkte und zeigen dann auch steigende Risikobereitschaft“, sagt Wargers. Das wiederum steigert die Chance für die EAA, Positionen abzustoßen.
Von der WestLB hat die EAA nicht nur mehr oder weniger gute Papiere übernommen, sondern auch Rechtsstreitigkeiten. 50 Kommunen machen geltend, von den WestLB-Bankern durch Falschberatung in Zinswetten getrieben worden zu sein. Nun verlangen sie Schadensersatz von der EAA. Am 28. April verhandelt der Bundesgerichtshof den Fall der Stadt Ennepetal, der für weitere Verfahren richtungweisend sein könnte.