Schlichtung im Telekom-Tarifstreit
Berlin/Bonn (dpa) - Der Tarifstreit bei der Deutschen Telekom ist beigelegt: Die rund 57 000 tariflich Beschäftigten im Inland erhalten mindestens 3,15 Prozent mehr Gehalt.
Das ist das Ergebnis einer erfolgreichen Schlichtung des früheren Hamburger Bürgermeisters Henning Voscherau, teilten die Gewerkschaft Verdi und die Telekom am Samstag in Berlin mit. Beide Seiten zeigten sich zufrieden mit dem Kompromiss. Die Verhandlungen in dem von massiven Warnstreiks begleiteten Tarifkonflikt hatten zuvor keine Lösung gebracht.
In der Servicesparte mit rund der Hälfte der Beschäftigten sollen rückwirkend zum 1. Januar 2 Prozent und ab dem 1. April 3,15 Prozent mehr Geld gezahlt werden. Die übrigen Beschäftigen erhalten ab April Einkommenssteigerungen von ebenfalls 3,15 Prozent, für die drei Monate davor wurde eine Nullrunde vereinbart. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 13 Monate bis Ende Januar 2012. Der Kündigungsschutz wurde bis Ende kommenden Jahres verlängert, in der Servicesparte galt er bereits bis Ende 2013.
Insgesamt beschäftigt die Telekom im Inland mehr als 100 000 Mitarbeiter, die Beamten waren jedoch von der Tarifrunde nicht betroffen. Die etwa 8500 Auszubildenden erhalten monatlich 40 Euro mehr Vergütung.
„Es gibt anständige Lohnerhöhungen anstatt Nullrunden mit Reallohnverlust“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder. Ohne Voscheraus Unterstützung und die Entschlossenheit der Streikenden sei dies nicht möglich gewesen.
Der Personalvorstand der Telekom, Thomas Sattelberger, erklärte: „Wir haben in den letzten Monaten hart miteinander gerungen. Angesichts der sehr hohen Tarifforderungen von Verdi kann sich das jetzt ausgehandelte Ergebnis sehen lassen.“ Die Gewerkschaft hatte ein Gehaltsplus von 6,5 Prozent gefordert, die Telekom bot zuletzt 2,17 Prozent. Nach Unternehmensberechnungen entsprechen die nun vereinbarten Anhebungen in diesem Jahr effektiv einem Plus von 2,25 Prozent.