Schock bei der WestLB

Bei der einst größten deutschen Landesbank soll es bald nur noch 400 Arbeitsplätze geben.

Düsseldorf. Schockierende Zahl für die WestLB-Mitarbeiter: Die einstmals größte deutsche Landesbank soll zu einer regionalen Sparkassen-Zentralbank mit nur etwa 400 Arbeitsplätzen verkleinert werden. Diese Größenordnung für das WestLB-Nachfolgeinstitut nannte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) am Mittwoch vor 1000 demonstrierenden WestLB-Beschäftigten. Sie waren vor den Landtag gezogen und forderten unter anderem, betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen.

„400?“, rief entsetzt sofort eine WestLB-Mitarbeiterin. Bisher war in Finanzkreisen von weniger als 1000 Stellen in der Sparkassen-Zentralbank die Rede. Der WestLB-Konzern hat weltweit noch fast 5000 Mitarbeiter, davon etwa 2800 in Deutschland.

Walter-Borjans sagte, dass es neben der Sparkassen-Zentralbank Perspektiven für Mitarbeiter geben werde. So sei eine Service-Bank geplant, die der Sparkassen-Zentralbank und der Abwicklungsanstalt („Bad Bank“) ihre Dienstleistungen anbietet.

Außerdem gebe es potente Interessenten für Teile der WestLB. Dabei gehe es auch um Personal und Standorte. Walter-Borjans betonte, der Verkauf von WestLB-Beteiligungen und Bankteilen sei kein Wunsch der Eigentümer, sondern EU-Auflage. „Aber es gibt gute Chancen, dass Standorte erhalten werden können.“ Die Beschäftigungseffekte in der Summe konnte der NRW-Finanzminister jedoch noch nicht beziffern.

Die Lösung wird wohl teuer vor allem für das Land. Genaue Zahlen gibt es noch nicht, doch alleine die Kosten für den Personalabbau werden wohl jenseits der Milliarden-Grenze liegen. Bis 1985 wurden WestLB-Mitarbeiter als Beamte angestellt. dpa/fu