Schott Solar expandiert

Mainz (dpa) - Der Solaranlagenbauer Schott Solar will seine Kapazität für Solarmodule mit Hilfe eines Joint Ventures in China kräftig ausweiten.

Das Gemeinschaftsprojekt mit einem chinesischen Hersteller von Siliziumscheiben (Wafer) für Photovoltaikmodule soll in einer ersten Stufe eine Jahreskapazität von 300 Megawatt haben und 700 Mitarbeiter zählen, sagten Firmenvertreter am Mittwoch in Mainz. Mit dem Projekt sei keine Verlagerung von Arbeitsplätzen verbunden. Vielmehr werde auch in deutsche Standorte investiert. So soll die Zahl der Mitarbeiter in der Wafer-Sparte in Jena um 100 aufgestockt werden. Angaben zur Höhe der Investitionen gab es nicht.

Bei der Vorstellung der Pläne ging Schott-Vorstandschef Udo Ungeheuer auf die geplante Kürzung der Solarförderung ein. Es sei gut, dass mit dem jüngsten Kompromiss Planungssicherheit geschaffen worden sei, aber die Pläne seien schwer zu verkraften. „Künftig liegen die Wachstumsregionen in den USA und in Asien“, sagte Ungeheuer. Schott Solar wolle die Abhängigkeit vom deutschen Markt weiter verringern. Kürzlich hatte sich Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) mit der Solarbranche auf Kürzungen um bis zu 24 Prozent bis 2012 geeinigt.

An seinen Standorten im US-Bundesstaat New Mexico und in der Tschechischen Republik fertigt Schott Solar nach Erweiterungen in den vergangenen Jahren bereits Solarmodule mit einer Kapazität von 530 Megawatt. Mit dem neuen Projekt, an dem Schott 49 Prozent hält, steigt die Kapazität auf rund 830 Megawatt, wobei ein Megawatt etwa 4000 Modulen entspricht. Ein Gang an die Börse, der 2008 abgesagt worden war, ist derzeit kein Thema.