Gesamtverschuldung ungleich Schuldenquote in Eurozone fällt spürbar

Luxemburg (dpa) - Nach dem starken Wirtschaftswachstum und weniger neuen Krediten ist der Schuldenstand in der Eurozone im vergangenen Jahr deutlich gesunken.

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Wie das Statistikamt Eurostat mitteilte, lag die Verschuldung der 19 Euroländer zusammen im Jahr 2017 bei 86,7 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP). Das waren 2,3 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2016.

Das laufende Haushaltsdefizit zwischen höheren Staatsausgaben und niedrigeren Einnahmen betrug im vergangenen Jahr insgesamt 0,9 Prozent der Wirtschaftsleistung. Im Jahr davor waren es 1,5 Prozent.

Zahlreiche Euroländer verzeichneten dank der guten Konjunktur einen Haushaltsüberschuss, darunter Griechenland mit 0,8 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die höchsten Defizite wiesen demgegenüber Spanien (3,1 Prozent) und Portugal (3,0 Prozent) auf.

Die Gesamtverschuldung verteilt sich im Währungsraum nach wie vor sehr ungleich. Die niedrigsten Schuldenquoten wiesen Estland und Luxemburg mit 9,0 und 23,0 Prozent des BIP auf. Die höchsten Schuldenquoten gab es in Griechenland (178,6 Prozent), Italien, (131,8t), Portugal (125,7), Belgien (103,1) und Spanien (98,3 Prozent).

Maximal erlaubt sind eigentlich nur ein Haushaltsdefizit von 3,0 Prozent des BIP und ein Schuldenstand von 60 Prozent der Wirtschaftsleistung. Beide Vorgaben zugleich erfüllt haben im vergangenen Jahr nur sechs der 19 Euroländer: die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie Luxemburg, die Niederlande und die Slowakei.

Deutschland weist schon seit längerem Etat-Überschüsse aus, liegt beim Schuldenstand aber noch leicht über der erlaubten Obergrenze von 60 Prozent. Für dieses Jahr werden 61 Prozent der Wirtschaftsleistung angestrebt.