Siemens ergattert Rekordauftrag für Windanlagen
New York (dpa) - Siemens darf sich über einen Großauftrag im schwierigen Geschäft mit Windanlagen freuen. Der US-Energieversorger MidAmerican hat auf einen Schlag 448 Turbinen bestellt.
Mit einer Gesamtleistung von 1050 Megawatt sei dies der größte Auftrag, der bislang für die Windkraft an Land erteilt wurde, erklärte Siemens am Montag.
Die Windanlagen werden im US-Bundesstaat Iowa aufgestellt. Die Leistung reicht nach Siemens-Angaben aus, um rund 320 000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Branchenkenner schätzen den Auftragswert samt des dazugehörigen Service- und Wartungsvertrags auf etwa 1,1 Milliarden Dollar (800 Mio Euro).
Der Großauftrag ist ein gutes Zeichen für das Siemens-Windgeschäft in den USA. Der Markt war bis zuletzt von großen Unsicherheiten geprägt. Grund sind auslaufende Steuervergünstigungen. Bei Siemens kamen erschwerend abbrechende Rotorblätter hinzu.
„Der Auftrag von MidAmerican ist ein Meilenstein“, sagte Siemens' Windenergie-Chef Markus Tacke der Nachrichtenagentur dpa. Die Probleme mit den Rotorblättern seien gelöst. „Unsere Kunden vertrauen unseren Anlagen.“ Bei den zum Jahresende auslaufenden Steuervergünstigungen wünscht er sich, „dass wir hier rasch klare Signale erhalten, dass diese verlängert werden“.
Siemens hatte mit großem Aufwand eine eigene US-Produktion von Windanlagen aufgebaut. Maschinenhäuser und Naben kommen aus Hutchinson im Bundesstaat Kansas, Rotorblätter aus Fort Madison in Iowa. Von hier aus liefert Siemens auch nach Südamerika.
Der Konzern hatte vor einem Jahr wegen ausbleibender Aufträge an den Standorten rund 600 Jobs gestrichen. „Inzwischen konnten wir jedoch einen Großteil der Mitarbeiter dort wieder einstellen“, sagte Tacke. Allein durch den jetzigen Auftrag sei die Produktion für zehn Monate ausgelastet.