Smartphone-Verkäufe steigen - 13 Prozent ohne Handy
Berlin (dpa) - Rund 13 Prozent der Bundesbürger über 14 Jahren verweigern sich dem mobilen Telefonieren oder können sich kein Handy leisten. Dies geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag der „Welt am Sonntag“ hervor.
Demnach sind internetfähige Multimedia-Handys in Deutschland noch ein Statussymbol: Je höher der Bildungsabschluss eines Nutzers ist und je größer sein Einkommen, desto wahrscheinlicher ist es, dass er ein Smartphone besitzt. Laut der Umfrage nutzen zurzeit 18,2 Prozent der Bundesbürger über 14 Jahren ein Smartphone und knapp 70 Prozent ein herkömmliches Handy, 12,5 Prozent verzichten bisher ganz auf ein Mobiltelefon.
Doch der Mobilfunk-Markt ändert sich: „Das vorherrschende Gerät wird künftig das Smartphone sein“, zitiert die Zeitung Roman Friedrich, Telekommunikationsexperte bei der Strategieberatung Booz & Company. Bei vielen Netzanbietern steigen dem Bericht zufolge die Verkaufszahlen rasant: Von zehn Mobiltelefonen, die Telefónica zurzeit verkaufe, seien bereits neun Smartphones. Bei der Telekom liegt der Anteil bei 64 Prozent. „Für die Mobilfunker sind Smartphone-Kunden deutlich lukrativer als die Nutzer normaler Handys“, sagt Friedrich. Durch die Internet-Anwendungen lägen die monatlichen Rechnungen deutlich höher.
Nicht jede Bevölkerungsgruppe ist gleich empfänglich für Smartphones: So besitzen der Umfrage zufolge 22,4 Prozent aller Männer ein solches Gerät, aber nur knapp 17 Prozent aller Frauen. Auch das Alter spielt eine Rolle bei der Verbreitung. Am größten ist der Anteil der Smartphone-Nutzer bei den 20- bis 29-Jährigen mit fast 45 Prozent.
In der Gruppe der über 70-Jährigen liegt der Anteil bei nur noch gut einem Prozent. Aber in diesem Alter ist mit mehr als 45 Prozent auch die Wahrscheinlichkeit am größten, überhaupt kein Handy zu besitzen. Bei den 60- bis 69-Jährigen ist noch gut jeder Fünfte ohne Mobiltelefon.