Spaniens Mode kennt keine Krise

Inditex, der größte Kleidermulti der Welt, macht mit seiner Marke Zara Rekordgewinne.

Madrid. Der spanische Modekonzern Inditex kennt keine Wirtschaftskrise. Der Textilriese, der mit seiner Marke Zara inzwischen die ganze Welt erobert hat, zeigt, wie man auch in schwierigen Zeiten viel Geld verdienen kann.

Die Inditex-Gruppe — größter Kleidermulti der Welt — fuhr im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 2,4 Milliarden Euro netto ein — 22 Prozent mehr als 2012. Bei einem historischen Umsatz von knapp 16 Milliarden Euro (plus 16 Prozent). Damit verweisen die Spanier den schwedischen Konkurrenten H&M auf den zweiten Platz.

Inditex-Gründer und Großaktionär Amancio Ortega (76) ist Dank seines Modevermögens inzwischen der reichste Mann Europas. Er zeigt dem Krisenland Spanien, in dem sich die Wirtschaft im Tal befindet, wie man es machen muss: mit internationaler Wettbewerbsfähigkeit und globalem Wachstum.

Auf dem dümpelnden spanischen Markt, der früher das Rückgrat des Konzerns war, ist auch für Inditex nicht mehr viel zu holen. In Spanien sinkt der Umsatz, weil die Bevölkerung unter Arbeitslosigkeit und Armut leidet. Das Spanien-Geschäft macht nur noch 20 Prozent des Verkaufs aus.

Derweil wachsen die spanischen Modemacher im Rest der Welt ziemlich ungestüm: 482 neue Läden gesellten sich 2012 zum Imperium, das inzwischen mehr als 6000 Shops in 86 Ländern zählt. Zwei Drittel der Modeboutiquen laufen unter dem Namen Zara, in Deutschland gibt es 91 Geschäfte der Gruppe.

Inditex gilt zudem als das solideste Großunternehmen Spaniens. Der Konzern, in dem 120 000 Menschen arbeiten, hat keine Schulden und sogar noch rund vier Milliarden Euro in der Kasse für neue Investitionen.

Entsprechend will Ortega, der das Tagesgeschäft inzwischen von Inditex-Präsident Pablo Isla dirigieren lässt, auch in 2013 nicht kleinlich sein: Bis zu 500 neue Mode-Geschäfte sollen aus dem Boden gestampft werden.