Spritpreise setzen Aufwärtstrend fort

München (dpa) - Autofahrer in Deutschland haben im Januar die hohen Ölpreise deutlich zu spüren bekommen. Im Schnitt kostete der Liter Superbenzin in den vergangenen vier Wochen 1,48 Euro, wie der ADAC am Dienstag in München mitteilte.

Damit setzten die Spritpreise ihren Aufwärtstrend fort. Vom bisherigen Monatshöchststand aus dem Juni 2008, als Superbenzin im Schnitt 1,521 Euro kostete, ist der Benzinpreis noch gut vier Cent entfernt. Auch Diesel kostete deutlich mehr. Autofahrer mussten im Januar im Schnitt für einen Liter 1,325 Euro ausgeben. Teuerster Tanktag war laut ADAC der 14. Januar. An diesem Tag kostete der Liter Super im bundesweiten Durchschnitt 1,517 Euro pro Liter.

Die Ölpreise haben sich am Dienstag trotz eines leichten Rückgangs auf hohem Niveau gehalten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im März kostete am Dienstagabend 101,83 Dollar. Das waren 82 Cent mehr als am Montag. Zu Wochenbeginn war der Brent-Preis erstmals seit 28 Monaten über die Marke von 100 Dollar geklettert. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank bis zum Abend um 90 Cent auf 91,36 Dollar.

Laut Commerzbank werden die Ölpreise derzeit vor allem durch Ängste vor einer drohenden Angebotsverknappung getrieben. Die politischen Unruhen in Ägypten und Tunesien bergen demnach hohe Ansteckungsgefahren für die Nachbarländer. Hierzu gehören die großen nordafrikanischen Ölproduzenten Libyen und Algerien. „Auch wenn die Tumulte die Öllieferungen bislang nicht beeinflusst haben, könnte die geopolitische Risikoprämie eher noch weiter steigen“, schreiben die Rohstoffexperten der Commerzbank in einer Studie.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist deutlich gestiegen. Nach Berechnungen des Kartells vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 95,53 Dollar. Das waren 1,43 Dollar mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.