18 Milliarden Euro weniger Staatsschulden gesunken: Maastricht-Ziel aber verfehlt
Frankfurt/Main (dpa) - Die Schulden der öffentlichen Hand in Deutschland sind dank der robusten Konjunktur im vergangenen Jahr weiter gesunken. Sie verringerten sich gegenüber 2015 um 18 Milliarden Euro auf rund 2140 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bundesbank mitteilte.
Die Schuldenquote, also das Verhältnis der Schulden zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), sank um 2,9 Prozentpunkte auf 68,3 Prozent. Damit verfehlte Europas größte Volkswirtschaft erneut das im Maastrichter Vertrag genannte Ziel von 60 Prozent des BIP.
Allerdings ist Deutschland weiter auf dem Weg der Besserung. 2010 hatte der Wert noch 81,0 Prozent betragen. Vor allem Bund und Länder bauten den Angaben zufolge im vergangenen Jahr Schulden ab. Gemeinden und Sozialversicherungen wiesen zwar Überschüsse aus. Das Geld wurde aber überwiegend nicht zum Schuldenabbau genutzt, sondern floss in das Finanzvermögen der Öffentlichen Hand.
Die Verpflichtungen aus der Bankenrettung nach der Finanzkrise 2008/2009 bezifferte die Bundesbank auf 226 Milliarden Euro. Die in der Krise eingerichteten „Bad Banks“ konnten zwar weitere Vermögensgegenstände verwerten und Schulden abbauen, so die Bundesbank. Zugleich wurde jedoch eine neue staatliche „Bad Bank“ zur Entlastung der angeschlagenen HSH Nordbank geschaffen.
Rettungsmaßnahmen für angeschlagene Euro-Staaten stehen unverändert mit 88 Milliarden Euro in den Büchern.