Stahlkocher: 2013 noch keine durchgreifende Erholung

Düsseldorf (dpa) - Die deutsche Stahlindustrie rechnet im laufenden Jahr noch nicht mit einer durchgreifenden Erholung. Die Rohstahlproduktion werde sich lediglich geringfügig von 42,7 Millionen Tonnen auf 43 Millionen Tonnen erhöhen.

Damit bleibe die Kapazitätsauslastung weiter unterdurchschnittlich, teilte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, am Mittwoch bei der Handelsblatt-Jahrestagung „Stahlmarkt 2013“ in Düsseldorf mit. Im vergangenen Jahr war die Auslastung der Kapazitäten in Deutschland mit 84 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 2009 gefallen. Im internationalen Vergleich stelle sich die Lage jedoch noch relativ gut dar, sagte Kerkhoff. In der EU habe die Auslastung der Kapazitäten im vergangenen Jahr lediglich bei 74 Prozent gelegen, weltweit bei 79 Prozent.

Inzwischen gebe es allerdings eine Reihe von hoffnungsvollen Anzeichen dafür, dass sich die Lage auf dem Stahlmarkt stabilisiere, so der Verbandspräsident. Die vergangenen Monate und Meldungen der letzten Tage hätten gezeigt, dass der Anpassungsprozess in der europäischen Stahlindustrie von den Unternehmen angepackt werde.

„Auch die Stahlindustrie in Deutschland kann sich nicht den Anpassungszwängen entziehen“, so Kerkhoff. Der größte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp hatte erst in der vergangenen Woche ein durchgreifendes Sparprogramm für seine europäische Stahlsparte mit der Streichung von 2000 Stellen angekündigt.

„Unrentable Standorte dürfen nicht mit staatlichen Mitteln künstlich am Leben gehalten werden, temporäre Kapazitätsüberhänge nicht zu dauerhaften Überkapazitäten führen“, so Kerkhoff.