Steigt Deutsche Bank beim BVB ein?
Geldinstitut will angeblich mit 23,5 Millionen Euro die Finanzkraft des Klubs stärken.
Frankfurt. Die Deutsche Bank will einem Bericht zufolge in den Profifußball einsteigen und sich beim Topklub Borussia Dortmund einkaufen. Im Gespräch sei zunächst eine Beteiligung in Höhe von zehn Prozent, berichtete das Magazin „Bilanz“.
Der börsennotierte BVB werde derzeit mit rund 235 Millionen Euro bewertet. Die Verhandlungen würden von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sowie von Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen und dem Privatkundenvorstand Rainer Neske geführt. Zunächst wollten weder die Bank noch der Bundesligist den Bericht kommentieren.
Die Idee zu dem Geschäft soll auf Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner zurückgehen. Sein Plan sehe vor, mehrere namhafte deutsche Unternehmen als Aktionäre an die Dortmunder zu binden und über eine Kapitalerhöhung die nötige Finanzkraft zu entwickeln, um Bayern München dauerhaft Paroli zu bieten. An den Bayern sind bereits Großunternehmen wie Allianz und Audi beteiligt.
Allerdings gebe es auch innerhalb der Bank noch Widerstände. Nach Informationen des Magazins habe Vorstand Neske den Einstieg beim BVB mit einem Veto vorerst blockiert. Es stünden wichtigere Aufgaben an als Spaß-Investments. Am Freitag soll das Thema Borussia Dortmund aber im Vorstand zur Sprache kommen.
Der BVB hatte zuletzt glänzende Zahlen geschrieben und sich sportlich hinter den Bayern als Nummer zwei im deutschen Fußball etabliert. 305 Millionen Euro Umsatz und 51,2 Millionen Euro Gewinn bedeuteten im vergangenen Geschäftsjahr (2012/2013) Vereinsrekord. Die Aktien des BVB befinden sich zu gut 75 Prozent in Streubesitz. Borussia selbst hält gut sieben Prozent. Ein Einstieg der Deutschen Bank könnte über eine Kapitalerhöhung geschehen.
Am Finanzmarkt hatte der BVB bereits einen kleinen Erfolg errungen. Der einzige börsennotierte Bundesligist steigt zum 23. Juni in den Börsenindex S-Dax auf, wie die Deutsche Börse in Frankfurt mitteilte. Der Index bildet kleinere Aktiengesellschaften, sogenannte Small Caps, ab. Er umfasst hinter dem Dax (30 Unternehmen) und dem M-Dax (50) die Aktiengesellschaften 81 bis 130, sozusagen die dritte Liga.