Stöpsel-Standard für Kopfhörer

Ab 2012 sollen alle Handys und MP3-Player mit dem Klinkenstecker kompatibel sein.

San Francisco. Der Kopfhörer für das Handy tut es nicht mehr. Doch beim Blick in die Gerümpelkiste wird schnell klar: Auch wenn da sechs verschiedene Kopfhörer herumliegen - kein einziger passt zu dem Mobiltelefon.

Dieses Szenario soll ab 2012 der Vergangenheit angehören. In San Francisco hat der Verband der Hersteller mobiler Elektronikgeräte (CTIA) am Donnerstag angekündigt, dass es ab Januar 2012 nur einen Standard-Stecker für Kopfhörer geben soll. Egal ob MP3-Player, Handy oder Laptop - in Zukunft soll es nur noch den 3,5 Millimeter-Stecker für Kopfhörer und Mikrofone geben. Der sogenannte Klinkenstecker ist eine der ältesten und verbreitetsten Formen, dass die Wahl auf ihn fiel, ist nur logisch.

Die CTIA, der alle wichtigen Hersteller wie Apple, Microsoft, Nokia, Motorola, Sony und Samsung angehören, möchte damit die Kosten für die Herstellung und für den Verbraucher senken. "Wenn wir die Merkmale von Mobilgeräten vereinfachen, werden die Kosten für die Konsumenten sinken", sagte CTIA-Präsident Steve Largent.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen begrüßte das Vorhaben. Vor allem in Anbetracht der Preise von zehn bis zwanzig Euro für Ersatzzubehör sei ein einheitliches System eine echte Erleichterung. Durch die Standardisierung wollen die Hersteller außerdem die Menge des anfallenden Elektroschrotts verringern.

Das gleiche Ziel hatte auch der Beschluss der zehn größten Mobilfunkhersteller, ab dem kommenden Jahr ein einheitliches Ladegerät für Mobiltelefone anzubieten.

Die Entscheidung kam im Februar diesen Jahres auf Druck der EU-Kommission zustande. Das langfristige Ziel der EU ist es, dass die Verbraucher irgendwann nur noch ein Ladegerät für Handy, Laptop, MP3-Player und Kamera brauchen.

Dadurch soll der Berg an Elektromüll um mehrere Tausend Tonnen schrumpfen.

Dass sich auch die Standardisierung der KopfhörerAnschlüsse positiv auf die Abfallmenge auswirken wird, bezweifelt Christian Noll vom Umweltschutz-Verband BUND: "Eine Müll-Reduktion erreicht man erst, wenn Geräte ohne Kopfhörer verkauft werden und man die alten weiter benutzen kann." Erst dann würde sich der Stöpselstandard auch ressourcenschonend auswirken, zum Beispiel auf Kupfer-Vorkommen.